Es war ein ihr unbekanntes Gebiet. Es war warm und dunkel um sie herum, ihre nackten Füße schmerzten schon nach wenigen Schritten, und sie musste immer weiter laufen, konnte sich nicht kontrollieren. Hin und wieder drang ein gequälter Schrei durch die unnatürliche Dunkelheit, die gelegentlich von einem Feuerstoß der aus dem Boden zu kommen schien erhellt. Nach einer Zeit, die ihr wie eine Ewigkeit erschien, wurde es ein wenig heller. Feuriges Licht erhellte das Gebiet, in dem sie sich mittlerweile aufhielt. Plötzlich wurde ihr bewußt, das sie nackt und unbewaffnet war. Sie fluchte leise, fühlte sich aber nicht in der Lage, in der bewegung zu stoppen. Ein Gebäude erschien am Horizont. Es war ein Tempel, in Blutroter Farbe gehalten. Sie hatte soetwas schonmal gesehen, nur wo?
Langsam aber stetig schritt sie weiter, betrat den Tempel. Die Wände waren mit edlem Bordeauxfarbenen Samt behangen, der Boden mit roten Fliesen ausgekleidet. Streckbänke und Eiserne Jungfrauen vervollständigten das Bild, was sich schon zuvor in Mayas Kopf geformt hatte. Sie schritt weiter durch den Tempel. Die Zahl der schmerzgepeinigten Schreie nahm zu, jedoch sah sie niemanden. Eine letztes, großes Tor öffnete sich vor ihr. Auf einem Podest, aus dem kontinuierlich rote Blutstropfen rannen sah sie Sie.
Eine gestalt einer großen Schlange mit einem weiblichen Oberkörper, dunkelblondem Haar und blauen Augen. Ganz automatisch kniete sich Maya nieder, senkte demütig das Haupt. Die Stimme war geisterhaft, löste Furcht aus und wirkte gleichzeitig einschmeichelnd.
»Maya. Meine Dienerin. Willkommen in deinem Traum.«
Eine Sekunde später schoss unsäglicher Schmerz durch Mayas Körper, Schmerz in einer Intensität, die sie noch nie gefühlt hatte. Sie bäumte sich auf und schrie gellend.
Nach einer schieren Ewigkeit klang der Schmerz langsam ab. Wie ein nasser Sack fiel sie zu boden.
»So. Ich möchte das du Antrazara für mich suchst. Finde sie. Sie ist in großer Not. Hast du das verstanden?«
Maya nickte leicht.
»Gut. Ich hoffe du bist dir im klaren was ein Versagen bedeuted.«
Maya wollte hastig antworten, doch wieder loderten unerträgliche Schmerzen in ihr auf, wieder schrie sie....
... und setzte sich mit einem Ruck in ihrem Bett auf. Die Schmerzen die langsam in ihrem Körper abklangen deuteten jedoch daraufhin, das dies weit mehr als ein Traum war. Sie musste Zara finden. Schon allein um Zara's Willen. Wenn Zara in Not war, dann war sie das auch.
Kannst du die Sterne sehen? Brennt der Himmel nur für dich? Kannst du durchs Feuer gehen, und die Glut verbrennt dich nicht? Kannst du der Welt vergeben? Wirst du jemals glücklich sein? Lebst du ein neues Leben, oder ist es dir zu klein?