Es war ein ganz normaler Tag gewesen... Maya war wie immer aufgestanden, hatte den Körper den ihr Slanesh hatte zukommen lassen im Spiegel betrachtet. Mit einem Finger fuhr sie sich durch das junge Gesicht.
War es das, was Beorn gewollt hätte?
Der Gedanke kam so unvermittelt und heftig, das sie keuchend zusammenzuckte.
Hätte er gewollt, das du deine eigene Schwester an diesen abscheulichen Dämon verkaufst? fragte die Stimme in ihr weiter, bohrend, drängend.
Du bist wirklich toll, Maya Vendetta aus Britain. Ein solches Opfer an Slanesh bringen nur wenige sprach die Stimme ironietriefend weiter.
»Aber Zara...« flüsterte sie leise.
Du glaubst, das du diese Slaneshanhängerin tatsächlich liebst? Was ist mit deiner Liebe zu Beorn passiert? Und deiner liebe zu Daira?
»Daira war eine Anhängerin des dunklen, wie Zara!«
Versuch nur dich zu rechtfertigen, du weisst selber das es so nicht stimmt. Es war anders.
»Nein!«
Du weisst selber was wahrheit und was Lüge ist!
Sie lehnte sich keuchend gegen die Wand. Die Stimme hatte Recht. Es war etwas anderes. Etwas ganz anderes.
Und nun ÄNDERE die dinge! Verfalle nicht wieder stundenlang in Selbstmitleid, das kannst du ja gut!
»Etwas ändern...«
Natürlich. Entsage Slanesh und werde wieder die Frau, die du warst.
»Slanesh entsagen... aber mein Körper wird wieder alt und hässlich werden.«
Na und? Ist es gut deswegen deine Schwester dort leiden zu lassen? Was für ein MONSTER bist du eigentlich, das du deine geliebte Schwester entführst und einer Dämonin überlässt?
Sie zitterte, und ihr wurde eiskalt. Sie begab sich zu ihrer Waschtonne und tauchte ihren Kopf in das kalte Wasser. Prustend zog sie ihren Kopf wieder hervor.
Glaubst du, das du mich so schnell loswerden wirst?
Resignation begann sich in ihr auszubreiten.
Nun geh, entsage Slanesh, werde wieder zu der Person die du eigentlich sein solltest!
»Was wird dann mit meinem Körper passieren?«
Ihre Stimme verzweifelt, flehend, fragend.
Wer weiss? Ich bin nur dein Gewissen, ich bin nicht Slanesh. Die Strafe wird qualvoll werden, zweiffelos. Aber das hätte dir schon vor Monaten bewußt sein sollen.
Immer noch zitternd kleidete sie sich an, und machte sich auf den Weg zum Slaneshschrein...

[Beorn bezieht sich nicht auf Beorn Tel Azur, sondern denjenigen, der hier vor knapp 3 Jahren gespielt hat]

Jeder Mensch bereitet uns auf irgendeine Art Vergnügen:
Der eine, wenn er ein Zimmer betritt, der andere, wenn er es verläßt.

Es war ein furchtbarer, anstrengender Tag gewesen, aber er hatte auch erfreuliches beinhaltet...

Am Slanesshrein überkam Maya ein eisiges Frösteln, als sie sich dem Altar der Dämonin näherte. Sie fühlte sich unwohl. Früher hatte sie ein solches Gefühl nie empfunden, wenn sie sich an diesen Ort begeben hatte. Trotz allem schaffte sie es, vor den Altar der Dämonin zu treten, auch wenn ihr dabei die Knie zitterten. Sie stöhnte leise, während sie sich von Slanesh völlig abwandte. Es trat keine Reaktion ein, vorerst. Später allerdings, nachdem sie sich wenige Schritte von dem Ankh entfernt hatte, überkamen sie große Schmerzen, die ihren gesamten Körper durchfuhren. Sie musste sich allerstärkst beherrschen, um nicht einfach loszuschreien. Eine Weile lang gelang es ihr auch, aber irgendwann wurden die Schmerzen zu stark, und sie schrie, solange bis ihre Kehle trocken und wund war. Irgendwann verlor sie das bewußtsein, und erlangte es erst wieder zurück, als sie sich in Britain befand, in der Nähe ihres Hauses. Die Schmerzen waren stark, aber nicht mehr so stark wie noch zu beginn. Mit letzter Kraft lies sie sich von ihrem Pferd zu den Götterschreinen tragen... wo sie drei Männer traf, von denen sie immerhin einen - den Ritter Kilik - kannte. Die Schmerzen die sie litt waren ihr offensichtlich gut anzusehen, sofort erkundigten sich die Männer bei ihr und schlugen vor sie zu einem Heiler zu bringen. Maya weigerte sich, und erklärte den dreien, das sie sich von Slanesh lossagen wolle, weil die Dämonin sie lange Zeit zu ihrem Werkzeug gemacht hatte. Kilik trug sie dann zum Ankh von Palas. Sie kniete sich dorthin, und begann Slanesh ein weiteres mal zu entsagen und ihn zu verfluchen. Sie brachte einige Worte hervor, doch dann erklang Slaneshs Stimme, für alle gut wahrnehmbar, in einem drohendem Tonfall, und die starken Schmerzen wurden noch schlimmer. Kilik und einer oder beide anderen Männer begannen zu beten, und irgendwann verstummte Slaneshs Stimme völlig. Maya war sehr dankbar und bot Kilik und den anderen beiden Männern ihre Hilfe an. Dann betete sie noch eine weile alleine. Später begab sie sich zum Friedhof und plauderte recht lange mit Kilik und schaute einem jungen Krieger beim kämpfen zu. Irgendwann traf sie einen bekannten von Kilik dort - Ivan Santra - der Männer und Frauen suchte, die gegen die Orks vorgehen wollte, und Maya stimmte zu, die Gruppe zu begleiten, allerdings warf sie ein, das sie noch in die Stadt müsse, und ihre Rüstungen reparieren. In der Stadt traf sie recht schnell eine recht junge Schmiedin, die bereit war, ihr ihre Rüstung gegen recht wenig Gold zu reparieren, was Maya mit erheblich mehr Gold als nötig vergalt. Die junge Frau war ihr einfach von anfang an sympathisch gewesen. Kurze Zeit später befand sich Maya mit Ivan Santra, einem anderem Schützen und der Waldläuferin Nanabozha auf Orkjagd. Mit einem kurzem, aber erbittertem Kampf wurden die Monster an der Grenzwacht in die Flucht geschlagen und getötet. Dann musste sich Ivan verabschieden und ein Maya unbekannter namens Galder tauchte auf, der anscheinend die Magie und die Klinge beherrschte. Mit leicht neuer Besatzung drang die Gruppe bis nahe der Palisade vor, wo sie die Orks einige Zeit lang arg bedrängten. Irgendwann jedoch wurde bedauerlicherweise Galder von einem Ork niedergeschlagen. Nachdem er sich wieder von seinen schweren Verletzungen erholt hatte, kehrte die Gruppe zur Grenzwacht zurück... wenig später war Maya wieder in Britain.
»Was ein Tag...« murmelte sie leise, aber mit einem glücklichem Unterton in der Stimme, ehe sie in ihrem Schlafgewand in ihr Bett fiel und sofort einschlief...

Mou hitori de arukenai, toki no kaze ga tsuyo sugite, ah kizutsuku koto nante, nareta hazu dakedo ima wa...