Xartos schaut gen Himmel und blickt für eine lange Zeit Richtung des Vollmondes. Es scheint für ihn die Zeit stillzustehen.
Er weiss nicht wieviel Zeit vergangen ist, bis er sich aufrafft und kaum sichtbar durch den Wald in Richtung einer Lichtung schreitet.
Seine Schritte sind klein und langsam, es ist schon ehr ein schlendern.

Es gibt für ihn nichts schöneres. Diese Dunkelheit, aber doch ein durch das Mondlicht zu erkennender Weg. Diese Stille, alles schläft.

Während des gehens schossen ihm wieder einmal so viele Gedanken durch den Kopf.
Würde er heute weiter hinter das Geheimnis kommen nach dem er schon so lange sucht ? Die Bedinungen scheinen gut zu sein.
Aber selbst wenn er dies nicht schaffen würde... so könnte es ihm trotzdem noch weiterhelfen können.
Ein Blick geht um ihn herum, um sich zu vergwissern, dass er noch auf dem richtigen Weg ist.
Er musste bei seiner Forschung einfach weiterkommen.
Seine Stärke und Kampftechnik reicht aus, um sich auch gegen grosse Monster und fähige Menschen zu Wehr setzen zu können.
Auch seine geistige Stärke verfeinert sich, so dass diese ganzen Bauern des Landes keine Gefahr für ihn darstellen können.
Doch seine verletzliche Seite der Gefühle sind noch in ihm... durch ein Weg anzugreifen, den er bei seinen Widersachern gerne selbst wählt.
Besonders seit dieser narrenhafte Ritter seine Familie hintergangen hatte, dachte er immer öfters darüber nach.
Er öffnet sich ihm unbekannte Leute immernoch zu schnell... er vertraut sich zu vielen Leuten an.
Die einzigsten Personen auf die er sich verlassen kann, ist seine Familie... besonders sein älterer Bruder Ason. Mehr braucht er nicht.
Dieses Experiment musste einfach zum Erfolg führen.

In seinen Gedanken verloren bemerkte Xartos fast nicht dass er fast schon wieder aus dieser Lichtung herausgelaufen wäre.
Doch dann winkte er ab, wie ein Versuch seine Gedanken auf Seite zu schieben.

Sein Blick gleitet über die vom Mondschein erhellte Lichtung. Es ist ein seltsamer Anblick das Funkeln des Mondscheins auf seiner dunklen Kleidung als er sich einen an dem Boden festgebundenen Mann nähert.
Wenn dieser dort nicht schon einige Tage am Hungern wäre, hätte er womöglich noch Kraft sich zu wehren und eine Flucht zu versuchen, anstatt bewusstlos danieder zu liegen.

Um ihn herum sind merkwürdige Runen aufgestellt, in deren Nähe Xartos nun auch noch Fackeln aufstellt und langsam eine nach der anderen Entzündet.
Als dies erledigt ist, erwacht dieser Mann, den Xartos aus seinem Bauernhof entführte, und kann durch das lodern der Fackeln erkennen, wie Xartos ihn mit seinen gletscherblauen Augen ansieht und "Schon bald wird mir deine Seele gehören" flüstert, worauf hin er wieder seine Kraft verlor und in die Bewusstlosigkeit fällt.

Langsam legt Xartos seine Knochenrüstung, gefertigt aus den Gebeinen magisch Begabter, an und er fühlt wie er von einer seltsamen Kraft und Macht durchflossen wird.
Würde er es wirklich schaffen hinter das Geheimnis zu kommen, wie diese Untoten Wesen an ihre Macht kommen, wie sie diese nutzen ?
Für Xartos stellen sie eine der perfektesten Arten dar. Sie sind stark, ihre magische Macht kann auch nicht geleugnet werden und auch haben sie nicht die Schwachstelle der Gefühle.
Er muss einfach hinter deren Geheimnis kommen.

Nach dem Durchforsten seines Rucksackes, zieht er ein altes Pergament heraus. Er kann sich nicht mehr daran erinnern, ob er dieses von seinem Meister G'Kar ausgehändigt bekam, er es in einer Bibliothek auffand oder auf einer seiner Reisen.

Während er es durchliest, kontrolliert er gründlich ob er auch alles richtig Vorbereitet hatte. Nach einem "Müsste alles stimmen", was er zu sich selbst murmelte, zog er einen Eisdolch, wessen er von dem mächtigen Wesen eines Eisdrachens an sich nahm, aus seinem Gürtel und bewegte sich Richtung des Mannes.

Dies sollte sein bisher grösstes Experiment seines Lebens sein. Er wollte die Seele seines Opfers einfangen und versuchen diese kontrollieren zu können. "Sollte ich vielleicht doch lieber um den Rat und Unterstützung meines Meisters einholen.... oder.... ach was, ein de Cellam benötigt keine Hilfe" ging durch sein Kopf bevor er den Dolch mit beiden Händen festhielt, sich hinkniete, seine Arme ausstreckt und sie über diesen Mann hält.

Dann schliesst er seine Augen, murmelt monoton eine Anzahl von Wörtern einer Sprache, die er nicht einschätzen konnte woher diese kommt und rammt den Dolch in das Herz des Mannes als er meint dies sei nun der richtige Zeitpunkt.

Die Augen immernoch geschlossen, nimmt Xartos eine Wärme an seine Hände wahr, das Blut des Mannes. Auch durchdringt ihn nun ein seltsames unbeschreibbares Gefühl. Ob dies etwas mit der Zermonie zu tun hat ?

Als er die Augen wieder öffnet, sieht er wie der Eisdolch das leuchten anfing und seine Farbe von dem eisigen Gletscherblau in ein dunkles Rot überlief. Vor Schreck löste er kurz den Griff um den Dolch, doch dann greift er gleich wieder zu und murmelt diese magischen Worte weiter vor sich hin.

Es dauert nicht lang und der Dolch explodierte. Splitter des Dolches bohren sich in Xartos' Handgelenke und ein lauter Schrei ist zu vernehmen. Nicht weiter auf den Splitter achtend, flucht er laut los, da es ihm nicht gelungen ist, die Seele in diesem Dolch festzuhalten.

Er steht auf und erblickt überall Blut. Selbst seine eigene Robe ist von seinem eigenen und das des Mannes durchnässt. Er reisst sich ein Stück seiner Robe ab und wickelt den Stoff um seine Handgelenke wie auch seiner Ganzen Hand. Zu erschöpft um irgendwelche Zauber zu wirken, begibt er sich auf seinen Marsch gen Yew, im Gedanken vertieft was er falsch gemacht hatte und mit einem letzten Hoffnungsschimmer, dass er dem Geheimnis vielleicht näher kommen wird, wenn von diesem nun seelenlosen Toten nur noch die Gebeine über sind.