Rasse: Hochelfe
Alter: haha
Auf Höllentor geboren und aufgewachsen kennt Tariaswen die alte Heimat nicht. Es sind nur sehr wenige Hochelfen übrig, welche tasächlich die Zeit der Einwanderung miterlebt haben. Jene schmerzlichen Jahre, als sie ihren Vettern, den Dunkelelfen, durch einen Sphärenriß folgten, und sie sich schließlich allesamt auf einer anderen Welt, Höllentor genannt, wiederfanden. Diese Wenigen erzählten ihr immer wieder die selben Geschichten von großartigen, riesigen Städten, in ihrer Schönheit Jerliss um ein Vielfaches überlegen, und von endlosen Wäldern, deren Blätter hunderte Grüntöne ihr Eigen nennen. Meistens glaubt sie einfach nur, daß die ehrwürdigen Alten die Bilder der Heimat, da sich sich seit mehr als tausend Jahren an Erinnerungen festhalten, ins Unermeßliche idealisieren. An manchen Tagen wiederum wünscht sie sich, diese Pracht durch ihre eigenen Sinne erfahren zu dürfen.
Wie die meisten anderen Hochelfen auch (bis auf einige wenige ebenfalls sehr "junge") hatte sie Jerliss noch nie wirklich für längere Zeit verlassen, doch auch sie wollte mehr in Erfahrung bringen über diese Welt, auf welche es ihr Volk so unglücklich verschlagen hatte. Ihre Neugier wurde besonders durch die vielen Gerüchte, Geschichten und Sagen, welche man ab und an selbst in Jerliss vernehmen konnte, angeregt. So belauschte sie einmal ein Gespräch zwischen einem Sindar und einem Laiquendi, welcher zu Handelszwecken die beschwerliche Schiffsreise nach Jerliss auf sich genommen hatte. Ihre Konversation drehte sich um die alten Meister der Elfenschmiedekunst, von denen nicht einmal die Edhel selbst noch wissen, wo sie wirklich zu finden sind. Menschen kannte sie ebenfalls nur aus Erzählungen anderer, denn schon lange war keiner mehr nach Jerliss vorgedrungen. Auch Zwerge hatte sie noch nie mit eigenen Augen gesehen.
Die meisten der Geschichten vernahm Tariaswen von den Laiquendi, denn ihre Lebensräume liegen erheblich näher an jenen der Menschen. Meistens kamen die Waldelfen, des Handels wegen, nach Jerliss, doch ab und an machte sich auch ein Trupp Hochelfen aus eben diesem Grund auf den Weg in die Wälder.
Viele versponnene Tage und durchwachte Nächte verbrachte Tariaswen damit, nachzusinnen, ob sie Jerliss nun den Rücken kehren sollte um sich diese Welt anzusehen oder nicht, wägte Pro und Contra immer wieder aufs Neue ab. Sie hätte wohl noch lange mit sich selbst gehadert (denn an Zeit mangelt es ihr wahrhaftig nicht), doch wie so oft nimmt einem das Schicksal die Entscheidung ab, wenn man selbst nicht dazu bereit ist, selbige zu fällen....
So geschah es, daß ein Handelstrupp, dem auch ihre Mutter zugehörig war, nicht von seinem Besuch bei den Waldelfen zurückkehrte. Nach einem Tag wurde ein Spähtrupp ausgesandt, welcher die gesamte Inselregion rund um Jerliss durchforstete, doch keiner der Vermissten konnte auf dem Eiland gefunden werden. Der Spähtrupp, dem sich nun auch Tariaswen angeschlossen hatte, machte sich nun mit dem Schiff in Richtung Festland auf. Dort angekommen folgten sie der Handelsroute durch den Wald. Nach kurzer Zeit machten sie in der Ferne eine Gruppe Dunkelelfen aus, welche allem Anschein nach einen Menschen als Gefangenen mitführte.....Wobei doch die Dúredhil im Allgemeinen nicht wirklich an Gefangenen interessiert sind. Der Spähtrupp heftete sich an die Spur der Dunkelelfen, verlor diese aber bald wieder.
Da es nicht sicher war, ob Tariaswens Mutter und den anderen Hochelfen durch die Hand der Dúredhil Schaden zugefügt worden war, machten sie sich weiter auf zu den Waldelfen. Von ihnen erfuhren sie dann, daß der Handelstrupp nie dort angekommen war. Erneut durchkämmten sie die Umgebung. Schließlich fanden sie den leblosen Körper ihrer Mutter sowie die Leichen aller anderen Ausgesandten in einer Höhle liegend. Alle Spuren deuteten, auf einen Kampf hin. Die Dunkelelfen mußten in der Überzahl gewesen sein, sodaß dem Handelstrupp nur die Flucht blieb, welche direkt in dieser Höhle ihr Ende gefunden hatte. Neben einem der Toten lag die Klinge eines Dunkelelfen, doch das war noch nicht alles: nicht weit davon entfernt fanden sie ine zweite Waffe. Ein Schwert, geschmiedet von Menschenhand, darin eingraviert die Initialien des Trägers, doch von dem Menschen fehlte jede Spur. Sollte tatsächlich ein Wesen dumm genug sein, sich auf einen Handel mit den Dunkelelfen einzulassen? Weder in dieser Höhle noch in der Obhut ihres Volker würde sie darauf je eine Antwort finden, das war Tariaswen nun klar.
Wenn sie die Wahrheit in Erfahrung bringen wollte, dann MUßTE sie nun gehen.