Die Geschichte des Ordens der ehernen Wacht zu ehren Sir Rufus Lensars
Kapitel 2: Von der Gründung bis Jetzt:
Ah, da seit ihr ja wieder meine lieben Zuhörer! Schön, dass so viele der eurigen auch am heutigen Tage wieder den Weg zu mir gefunden haben, denn meine Erzählung war noch lange nicht zu Ende.........
Der Orden der ehernen Wacht zu ehren Sir Rufus Lensars war nun also gegründet, und die Ordensmitglieder begannen sich besser kennenzulernen und noch mehr zu schätzen. Diese Zeit direkt nach der Gründung des Ordens sollte die kriegerischste Zeit des Ordens bis zum heutigen Tage sein und sollte viele Blutopfer kosten, denn das Böse in der Welt war noch stärker und mächtiger als die Jahre zuvor, und die Gründung eines Ordens, der sich offen auf die Seite des Guten stellte, und der nur allzu bereit war, seinen Zielen auch mit dem Worte und dem Stahl der Waffen Nachdruck zu verleihen, blieb auch auf Seiten der Bösen nicht unbemerkt............
Eine Zeit des Kampfes und der Entbehrung sollte beginnen, und Wesen der Finsternis begannen die gerade neu aufgebaute Gemeinschaft zu bekämpfen und versuchten Misstrauen und Zwietracht zu säen, doch der Glaube an Sir Lensar war zu stark und der Wille zu überleben und zu siegen war zu tief verwurzelt, als dass man sich ohne Wehr hätte zerstören lassen.
In den Nächten jener Tage war das dumpfe Pochen von Schmiedehämmern weit in den nördlichen Regionen um den Ordenssitz der OdeW zu hören. Rüstungen und Waffen wurden geschmiedet, eine Trutzburg errichtet, Kampfmanöver wurden eingeübt, die Körper wurden gestählt und der Mut in den Herzen der kleinen Gemeinschaft gestärkt.
Nicht viel hörte man zu jener Zeit ausserhalb der nördlichen Gegend von dem Orden und viele begannen ihn schon wieder zu vergessen, bis es dann plötzlich wie ein Blitz in die nördlichen Gefilde Höllentors einzuschlagen begann.............
Ein furchterregender Fürst hatte unsere Welt betreten und die Horden der Bösen drohten wiedereinmal das Land zu vernichten! Nicht wenige hatten zu dieser Zeit Sinn und Verstand verloren und folgten dem Befehl jener finsteren Macht ohne Widerrede!
Aber für den Orden war die Zeit der Verteidigung und des Wartens hinüber...... Schon fast in Vergessenheit geraten, hatte man die Anfangszeit überstanden und überlebt, war schliesslich kaum noch bedrängt worden und konnte sich von den Wunden erholen..... Aber es hatte sich einiges geändert: Man war erstarkt, die eigenen Grenzen waren gesichert, die Herzen waren rein und zum Kampfe bereit, und.... ja und man erzählt sich, dass zu jener Zeit Sir Rufus Lensar selbst den Orden aufgesucht haben soll, um ihm den ernst der Situation deutlich zu machen und ihn zum Kampfe zu rufen!
Die Zeit war reif, und an einem nebligen Herbstmorgen begannen die Krieger und Kleriker des Ordens schliesslich ihren Ritt in die unbekannten Gegenden...... Einen Ritt gegen den Feind der Menschheit.
Die Folgenden Monate waren geprägt vom Kampfe und in jenen dunklen Tagen war in vielen Gegenden das Geklirr der aufeinanderpreschenden Waffen, untermalt von dem Gesang heiliger Choräle zu vernehmen. Die Anhänger des Fürsten wurden bekämpft, Orks wurden von den Grenzen der Menschenreiche zurückgeschlagen, Cove wurde angegriffen, ein Angriff der Ettins konnte vereitelt werden und schliesslich wurden die acht Schreine der Tugenden vor dem Zugriff des Bösen bewahrt.
Lange hielt diese Zeit des Kampfes, der Entbehrung und des Opfermutes an, und auf beiden Seiten gab es viele Verluste. Doch nicht umsonst sollte der Tod jener sein, welche ihr Leben auf dem Weg in eine bessere Zukunft liessen, denn auf jene dunklen, aber auch heldenhaften Tage folgte nun endlich eine Zeit des Friedens und des Aufbaus.
Erneut verstrichen viele Monate, und man gewöhnte sich wieder an das Leben in Frieden. Neue Häuser, Wege und Zäune wurden gebaut und man nahm nach sehr langer Zeit wiedereinmal einen neuen Anwärter in die OdeW auf. Artubar war sein Name, ein einfacher Bauerssohn, der sich den harten Anforderungen des Ordens stellen wollte und der das Ziel verfolgte, ein wahrer Krieger zu werden. Schon bald sollte sich herausstellen, dass Artubar der richtige für den OdeW war, denn sein Herz war rein, und sein Wille zu lernen gross, und es dauerte nur wenige Wochen, da gehörte er in den Herzen der Ordensmitglieder bereits zu den ihren.
Gemeinsam mit ihm, begann der OdeW nun, bei ihrem Ordenssitz ein richtiges Dorf zu gründen und gab ihm den Namen Simancia! Der Sichelstieg, ein Pfad, von dem nördlichen Grenzposten hinauf bis nach Simancia wurde errichtet und das Leben in dem kleinen Dorf in den Frostbergen nahm seinen Lauf.
Viele Monate lebte man so, aber die Welt begann sich erneut für den OdeW zu ändern...................... viele seltsame Menschen erschienen auf Höllentor, und eine Zeit des Prahlens und der Neiderei war hereingebrochen. Einige Zeit hoffte man auf Besserung und versuchte dennoch sein Leben fortzuführen, aber der Zerfall des Ordens begann einzusetzen.......
Als erstes Verschwand der Ordenskrieger Methrastjos spurlos, und keiner wusste, was mit ihm geschehen war. Nur wenig später erreichte Duncan und Kendron Lombard eine Nachricht aus einem fernen Land, Et Terra geheissen, wo man um ihre Hilfe bat. So begannen nach und nach die meisten Mitglieder das Land Höllentor zu verlassen....
Methrastjos verschwunden, Duncan und Kendron, begleitet von Dorin, ausgezogen gen Et Terra, Cordilus auf Wanderschaft und Jeanne fortgezogen in ferne Städte..........
Werte Zuhörer, gut ein Jahr mag dieses nun her sein, und ihr mögt mir vergeben, aber was nun um den Orden herum geschah, vermag ich nicht zu sagen, denn still wurde es um ihn, und kaum mehr Nachrichten aus Simancia erreichten die anderen Städte.
Wie man hörte, hielten wohl lediglich Margo und Artubar in Simancia stand um die Ehre der OdeW hoch zu halten, und um das schöne Dorf nicht verrotten zu lassen, aber von mehr kann ich auch kaum berichten...... Viele Monate vergangen, und weitere Gilden wurden in unseren Landen gegründet und der OdeW begann nur noch in der Erinnerung und in den Worten der anderen zu leben, denn es waren zu wenige geblieben, als dass er von sich hätte reden machen können! Traurig stimmte mich diese Zeit, war doch der Orden immer eine Gemeinschaft, zu der ich aufgeschaut hatte.......
Doch vor nunmehr 3 Monaten erreichte mich wieder eine Nachricht, und ein Schimmer der Freude und der Hoffnung erreichte mein Herz. Kunde aus Et Terra war zu uns gekommen, überreicht aus der Hand Dorins, des Schmiedes aus Simancia! Er war zurückgekehrt in unsere Lande, wenige Wochen später gefolgt von Duncan Lombard, welcher auch die baldige Rückkehr von seinem Bruder Kendron verkündete. Wie ein Feuer griff diese Rückkehr um sich, und schon bald ward Jeanne wieder kurz in Simancia gesehen und man nahm zwei neue Anwärter auf: Einen jungen Akolythen Namens Arven und einen alten Freund Margos, ebenfalls ein Akolyth, welcher sich Nilmandir nennt. Was schon lange überfällig war, wurde nachgeholt: Artubar wurde offiziell als Mitglied in die Gemeinschaft aufgenommen, und man fuhr durch der Errichtung einer Taverne mit dem Ausbau Simancias fort. Ordenstreffen wurden wieder organisiert, und man versuchte, so aufzuleben wie man es früher tat.
Doch nicht alles lief so, wie man es geplant hatte, denn vieles hatte sich in der Welt verändert: Das Böse war wieder erstarkt, das Gute wenig geeint, der Glaube an Sir Lensar bei vielen Leuten verkommen und zu einem Irrglauben geworden. Das, und das wohl endgültige Verschwinden von Methrastjos und Cordilus hinterliess Tiefe Wunden in dem Gefüge des Ordens.
Einen Monat ist das eben geschilderte wohl her, und erst die letzten Tage erreichten mich wieder neue Nachrichten und Gerüchte von dem Orden aus den Frostbergen. Die Zeit hat sich geändert, und die alten lockeren Strukturen sind nicht mehr von Vorteil. Mehrere Ratstreffen wurden in der steinigen Trutzburg abgehalten, und wie man hört, stehen grosse Veränderungen ins Haus. Die Leute erzählen sich, dass Der Orden der ehernen Wacht wohl denselben Grundsätzen wie früher folgen wird, aber dass man die Strukturen vollständig verändert und sie enger zieht. Neue Ränge sind angeblich eingeführt, und man folgt jetzt einer kleinen Ordensführung, anstatt der Mehrheitsentscheidung Tribut zu zollen. Der Orden der ehernen Wacht geht in eine zweite Ära, in eine neue Ära! Bald schon sollen die Veränderungen in Kraft treten, und man munkelt, dass bereits ein Reiter mit der offiziellen Botschaft gen Britain unterwegs ist, um sie dort in den Schrifthallen zu verkünden........
Doch nun werte Zuhörer, lasset mich euch verlassen und habt abermals Dank, dass ihr meinen Worten lauschtet, aber ich muss aufbrechen. Von der Vergangenheit wurde berichtet, aber nun gilt es, neue Hoffnung aus den Ereignissen der Gegenwart zu schöpfen! Gehabt euch wohl und kommet wieder, wenn es etwas neues von mir zu berichten gibt. Ich muss nun fort........... fort nach Britain, um die Nachricht des Boten der OdeW zu hören um mein Herz wieder mit Hoffnung zu füllen!
Die Geschichte des Ordens der ehernen Wacht zu Ehren Sir Rufus Lensars
Kapitel 1: Die Zeit bis zur Gründung
Werte Wanderer und Zuhörer, berichten möchte ich euch von einer Zeit, als die Welt noch jung war! Eine Zeit, wo die alten Weisen, welche heute schwach in ihren Stühlen sitzen, noch Heldentaten begangen haben. Eine Zeit, wo die Starken und Mächtigen der heutigen Tage noch unerfahrene Jünglinge waren. Ja.... es war eine Zeit, in der die Menschheit noch zurückgedrängt in den Städten lebte, wo die Ehre des Einzelnen noch etwas zählte, und in der Gefahr und Schrecken hinter jeder dunkeln Ecke lauerte.
In dieser Zeit, schon so einige Jahre mag es her sein....., geschah es, dass innerhalb nur weniger Wochen einige Gestalten von verschiedenen Schiffen aus der Ferne den Hafen Britains betraten, um hinauszuziehen in die Welt Höllentors; in eine ihnen unbekannte Welt, eine Welt der Hoffnung und des Kampfes.
Es war wohl gerade einer der schönen Tage im Frühling, als die ersten zwei der besagten Gestalten unser schönes Land betraten. Ein alter Mann, schon grau das Haar, aber dennoch mit aufrechtem Körper und stolzem Gang setzte dort neben einem blonden neugierig schauenden Jüngling seinen Fuss zum ersten mal in die grosse Stadt am Meer und schon bald stellte sich heraus, dass die beiden vorhatten, sich hier eine neue Existenz aufzubauen.
Margo wurde der Alte geheissen, und er war ein noch wenig geübter, aber mit Talent gesegneter Schmied, der sich mit seinem jungen Kriegerfreund, Cordilus, schnell in dieser Welt einlebte.
Sie waren die ersten derjenigen Freunde in dieser Welt, die sich später zu den stolzen Mitgliedern des Ordens der ehernen Wacht zusammenschliessen sollten.
Aber es lies nicht lange auf sich warten, und schon wenige Wochen später kamen mehr und mehr Schiffe und noch drei Menschen möchte ich hier nennen, die damals in dieser Welt ein neues Leben begannen. So ist da Dorin zu nennen, ein weiterer Schmied, der seine Künste in jungen Jahren bei den Zwergen erlernt hatte, und welcher sich schnell in Minoc einlebte und sich als Schmied einen Namen machte.
Daneben betraten aber auch zwei Männer die Strassen Britains, welche mit anderen Zielen gekommen waren, als dem Handwerk zu frönen, und welche den Glauben an Sir Rufus Lensar in unsere Welt trugen. Duncan Lombard, damals ein junger Akolyth und sein Bruder Kendron, ein Krieger, kamen nach Höllentor, mit dem Ziel ihren Glauben zu verbreiten und für die alten ritterlichen Tugenden und das Gute einzutreten und jeglichem Bösen die Stirn zu bieten.
Alle 5 Männer hatten jedoch eines gemein: Neben ihren individuellen Zielen, kamen sie alle in der Hoffnung nach Höllentor, eine Gemeinschaft zu finden, mit der sie in Frieden, Freiheit und Harmonie leben könnten; fernab von Tyrannei, Unterdrückung und Misstrauen, , um gemeinsam mit Freunden für ihre Wertvorstellung zu kämpfen und den Neidern und Feinden die Stirn zu bieten.
So strichen die ersten Wochen der Neuankömmlinge auf Höllentor dahin, und jeder machte
seine ersten Erfahrungen, gute wie auch schlechte, aber schon bald wurde jedem klar, dass es so eine Gemeinschaft, wie man sie suchte, noch nicht gab auf dieser Welt. Der Name Höllentor war nicht nur eine willkürliche Bezeichnung von der Welt, in der man gelandet war, sondern der Name Höllentor bezeichnete den Zustand der damals herrschte. Räuber unterjochten das hilflose Volk, Orks und seltsame Erscheinungen zogen durch das Land............Die Gefahr war allgegenwärtig!
Doch die selbige Gefahr, und die Tatsache, dass es noch keine solche Gemeinschaft gab, führte auch dazu, dass in einigen Herzen der Kampfeswille stärker wurde und man begann sich gegen den Status Quo zu wehren.
Duncan Lombard hatte mittlerweile den festen Entschluss gefasst, einen Orden zu Ehren Sir Rufus Lensars zu gründen, dem Gott, dem er diente, aber von dem die anderen Bewohner im Norden dieser Welt anscheinend nichts wissen wollten.
So geschah es eines Tages, die Lombards waren gerade einmal wieder auf Wanderschaft, dass sie auf eine Miene stiessen, aus der ein lautes Hämmern und Klirren zu hören war. Neugierig wie man als junger Mensch nunmal ist, schauten die beiden nach, und trafen auf drei Männer, welche sich als Margo, Cordilus und Dorin herausstellten.
Der Beginn einer grossen Freundschaft und einer blühenden Zukunft hatte soeben seinen Lauf genommen, und lange wurde an diesem Abend geredet, gelacht und auch... ja auch geplant!
Die nächsten Wochen waren eine Zeit der Freude und der Planung. Kaum hatte man sich kennengelernt, so kristallisierte sich auch schon heraus, dass man die selben Ziele hatte, und dass man einander mochte, und nicht lange dauerte es, da wurde die Gründung eines Ritterordens beschlossen, und die Planungen begannen und die Zeit nahm ihren Lauf.....
Noch einige Monate strichen dahin, das nötige Vermögen war zusammengespart, die richtige Jahreszeit für den Bau einer neuen Siedlung war gekommen und die 5 Männer hatten sich mittlerweile jeder für sich einen Namen gemacht. Margo hatte mittlerweile in der Bogenbauerin Jeanne eine herzensreine Lebenspartnerin gefunden, und ebenso wie ein Krieger namens Methrastjos, welchen Duncan kurz vor der Gründung des Ordens kennenlernte, wurde sie freudig in der entstandenen Gemeinschaft willkommen geheissen.
So war man nun zu siebt und die Zeit war reif: Die ersten drei Häuser waren gebaut, ein offizielles Schreiben mit Regeln, Zielen und Vorstellungen war aufgesetzt und auch ein Abgesandter der Lordschaft Minocs war endlich in der neuen Siedlung eingetroffen.
Endlich war die Zeit gekommen! Der OdeW war gegründet!
Der 11. Tag des 11. Monats jenes Jahres wurde der offizielle Gründungstermin des Ordens der ehernen Wacht: Ein Orden, gegründet von Freunden, mit dem Ziel das Ansehen Sir Rufus Lensars zu mehren, nach seinen Lehren zu handeln und zu Leben, das Böse zu bekämpfen und die Hilfsbedürftigen und Wehrlosen zu schützen!! Ein Orden mit grossen Zielen........
Aber nun werte Wanderer und treue Zuhörer, lasset mich euch danken für die Aufmerksamkeit, die ihr einem alten Mann schenktet, der in seinen Erinnerungen schwelgt, doch mein Herz ist schwach und die Nacht ist schon hereingebrochen! Kommet wieder und ich werde euch berichten von den ersten Augenblicken nach der Gründung, bis zu dem heutigen Tage.....
Ruhet nun und schlafet mit dem Gewissen, dass irgendwo da draussen eine Gemeinschaft existiert, welche jeden Suchenden, der sich als würdig erweist in ihre Reihen aufnimmt, um ihn zu schützen, mit ihm zu lachen und sich an der Gesellschaft zu erfreuen.
Vielleicht könnte es gar einer von euch sein.........