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Bestrebt ihrem Ziel endlich nicht mehr ein so angreifbares Ziel zu bieten, näher zu kommen, beschloss Finnyla AnBan in die Mine zureiten. Das schürfen von Erzen förderte ihre Stärke und genau das wollte sie nun tun.
Es würde noch eine Weile dauern bis sie sich auch gegen stärkere Gegner wehren können wird. Doch wurde sie mit jedem Gegner den sie niederstreckte Kampferfahrener. Waren diese Gegner auch meistens nur Untote auf dem Friedhof.
Im schon fast nächtlichen Dunkel, beeilte sie sich die Mine schnell zu erreichen. Wusste sie doch nicht, welche Gefahren auf dem freien Gelände ihr begegnen konnten.
In der Mine angekommen, wurde sie auch schon von Dongar, einem Schmied und Cyrill, dem Schüler ihres Verlobten, begrüsst. Auch ein Fremder, den Nyla nicht kannte oder im halbdunkeln nicht erkennen konnte, begrüsste sie. Fremde in der Mine waren keine Seltenheit.
„Ich grüsse euch“ begrüsste sie den Fremden. Doch er murmelte nur noch etwas Unverständliches und verschwand in der Dunkelheit.
Der Schmied reparierte noch ihre bereits etwas angeschlagene Hacke und danach machte sie sich auf in die Höhle um dem Boden das Erz mit harten Schlägen zu entlocken. In der Mine begegnete sie Philipp. Sie wechselte ein paar höfliche Worte mit ihm, hatte sie doch manchmal Mitleid mit ihm, soviel Unglück wie ihm zustiess.
Der Fremde von vorher tauchte in der Höhle auf und rempelte Philipp an, so behandelt verschwand, dieser recht schnell.
Nyla, die gerade auf eine kleine Kupferader gestossen war, vertiefte sich in ihre Arbeit. Dadurch bemerkte sie nicht wie der Fremde sie lüstern anstarrte.
Was dann passierte war in wenigen Augenblicken geschehen. Dieser Unbekannte packte Nyla von hinten, hielt ihr den Mund zu, so dass sie nicht schreien konnte. Fest im Griff des Unholds war sie gefangen. Cyrill konnte sie wegen der Stalackmiten nicht sehen. Erst als er sie über die Schulter warf und sie aus der Mine hinaustrug, gelang es ihr um Hilfe zu schreien. Doch da waren sie schon aus der Höhle und die Dunkelheit schien ihre Schreie zu verschlucken.
Wie einen Sackkartoffeln warf er sie über ein Pferd. In Windeseile verliess dieser fiese Bösewicht die Mine. Zu perplex um die Wache um Hilfe an zu rufen, so dass sie bereits irgendwo im Wald verschwunden, als sie sich so weit gefasst hatte, dass sie anfing zu schreien. Aus ihrer schockartigen Erstarrung erwacht, wehrte sie sich gegen ihren Entführer. Krack!! Nyla fiel durchs Geäst und knallte auf den Boden. Zu ihrem Unglück bemerkte der Fremde, dass er sein Opfer verloren hatte. Als er sich gerade über sie beugte, erhellte ein Blitz das Geschehen. Nyla erschrak, diese Augen! Die hatte sie schon mal gesehen! Bei einem anderen Überfall, oh ja diesen lüsternen und bösartigen Blick aus den dunklen Augen hatte sie schon einmal gesehen. Berith oder so ähnlich… auf jedenfalls ein Knappe von Crystobul. Ihr einziger Gedanke: Flieh! Doch Vergeblich versuchte die Verzweifelte einen Fluchtversuch. Der Grobian packte sie erneut und ob er sie warf oder sie von alleine fiel war nicht mehr von Belang. Er hatte sie wieder eingefangen. Irgendwie verlor Finnyla auch noch ihre Weste bei dem Gerangel.
Sie schrie aus Leibeskräften, wieso hörte sie den niemand! Um sie an der Flucht zu hindern, setzte er sich auf ihren Rücken. Sich windend und um sich schlagen versuchte sich die Gefangene zu entkommen. Doch war ihr Peiniger im Vorteil und anscheinend auch stärker. Mit Bandagen fesselte er ihr die Hände auf den Rücken.
Noch immer schrie die Arme und war sich bewusst wenn er sie auch noch an den Füssen fesseln würde, gäbe es kein entkommen mehr. Sie zappelte und schlug aus. Der Fiesling drehte sich und versuchte die Füsse zupacken. Nyla merkte noch wie sie gegen etwas traf. Im nächsten Augenblick spürte sie auch schon sein ganzes Gewicht auf ihrem Rücken. Zu früh hatte sie schon gehofft diesem Schuft zu entkommen, doch sein Körper lag zu schwer auf ihrem.
Bevor sie auch noch etwas anderes überlegen konnte war Berith bereits wieder zu sich gekommen und fesselte ihr auch die Füsse zusammen. Zusammen geschnürt wie ein Paket, verpasste er ihr auch noch einen Knebel.
Etwas resigniert gab sie nach, was auch noch durch seine Worte besser erschien: „wenn du still bist überlebst du Finnyla!“
Erneut wurde sie aufs Pferd gehoben oder mehr darüber gelegt. Im Schutz der Bäume führte Berith sie Richtung Stadt Britan. Diese Tatsache verwirrte Nyla noch mehr. Wieso nach Brit? Doch sein Weg führte zielstrebig auf einen Punkt hin.
Erst als sie vor Ivans und Tarous’ Haus standen, war ihr klar wo diese dreckige Ratte sie hinbringen wollte. In ihrem Zuhause! Wie konnte man so verschlagen sein? Doch wie wollte sie sich wehren? Konnte sie sich doch nicht, gefesselt und geknebelt wie sie war.
Wirsch fragte er ob sie einen Schlüssel besass. Ein kurzes nicken ihrer Seits, liess ihn nach ihrem Rucksack greifen und er zog den Schlüssel heraus.
Er schloss die Tür auf. Sein Opfer tragend betrat er das Haus. Setze die Gefesselte auf einen Stuhl. Er setzte sich ihr gegenüber hin und schien sich an ihrer Angst zuweiden. Für einen Moment schien er sie nur zu betrachten. Mit der Drohung er würde sie ohne zu zögern töten, wenn sie schrie nahm er ihr den Knebel aus dem Mund. Forsch forderte er sie auf ihm die Koordinaten des Taubenstalls von Ivan zu nennen. Ihr Entführer schrieb eine Nachricht auf einen Zettel. Danach trat Berith ans Fenster und entliess eine Taube. Verzweiflung machte sich in Finnyla breit. Schon wieder war sie in Schwierigkeiten und Ivan war der jenige der darunter zu leiden hatte.
Sie starrte still vor sich auf den Tisch. Keines klaren Gedanken fähig, drehten sie im Kreis das sie wieder Schuld hatte.
Der widerliche Bösewicht ihr gegenüber schien ihre Verzweiflung zu geniessen. Mit einem fiesen Grinsen im Gesicht beobachtete er sie.
Erst als er ein Pferd vor der Tür hörte, kam er rasch näher packte sie und trug sie zu dem Polstersessel. Er nahm sie einfach auf den Schoss und hielt sie fest.
Den Blick den Ivan hatte als er sie auf dem Schoss eines Fremden sah, würde sie wohl nicht so schnell vergessen. Eine Mischung aus Verzweiflung, Enttäuschung und Wut zeichnete seine Züge. Doch schon hatte der Widerling einen Dolch gezückt und setzte ihn Nyla an den Hals.
In dem Moment schien Ivan zu begreifen was sich da vor seinen Augen abspielte. Die Bedrohte war den Tränen nahe, und flüsterte leise den Namen ihres Liebsten: Ivan..
„Was wollt ihr“ fragte Ivan als er sich etwas gefasst hatte.
„Was ist euch eure hübsche Verlobte wert?“ kam zur Antwort.
„Mein Leben, wenn es so sein sollte.“
Abschätzig betrachtete Berith den besorgten Ivan.
„Gold“ zählte Ivan als Nächstes auf.
„Oder meine Goldwaffe“
Ein Laut der Empörung entfuhr dem Bösewicht dann sagte er bedrohlich: “sehe ich aus als würde ich Goldwaffen tragen?!“
Berith versetzte Nyla einen Klaps auf den Oberschenkel. „Sie scheint euch nicht viel wert zu sein, vielleicht sollte ich doch die Kleine mitnehmen“. Vom Schlag getroffen, wimmerte sie auf.
Mit anrüchigem Blick betrachtete er Nyla, die Gezwungenermassen noch immer auf seinem Schoss sass. Als er ihr über die Wange streicheln wollte, drehte sie den Kopf weg. Mit der anderen griff er ihr rasch in die seidigen Locken und zog daran, so dass sie ihm ihr Gesicht zudrehen musste. Mit fast liebevoller Geste strich er ihr über die Wange. Angeekelt schloss Ivans Verlobte die Augen, und wünschte sich an einen anderen Ort.
Wer genau auf das Agapitenschwert kam das Ivan besass wusste Nyla nicht, denn das nächste was sie wahrnahm war, dass Ivan Berith ein Schwert in die Hände drückte und das der Unhold ein zufriedenes Grinsen auf dem Gesicht trug. Berith packte das wertvolle Schwert weg. Erleichterung machte sich bei Nyla breit, als sie merkte wie ihr Entführer langsam zum Aufbruch entschied.
Berith packte Nyla und ging mit ihr zur Tür. Er befahl Ivan die Tür zu öffnen und verliess zusammen mit ihr das Haus.
Draussen standen schon die Pferde und Nyla hoffte schon das jetzt alles überstanden war. Doch weit gefehlt! Der Widerling versuchte sie zu küssen. Wie er es schon einmal getan hat, bei der Schmiede ein paar Tage zuvor. Als Nyla den Kopf erneut wegdrehen wollte, packte er sie an den Nackenhaaren und hielt sie fest. Er drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Als Berith sah wie Ivan fast weinte, begann er erst recht Nyla anzutatschen.
Vermutlich hörte der räudige Hund Schritte denn nach einem heftigen Stoss landete Nyla auf dem Boden.
Als Ivan ihm Rache schwor erschallte ein hämisches Lachen. Berith schrie: Ich bin Berith ein Knappe Crystobuls.
Nyla wurde schwarz vor Augen. Sie hörte nur noch wie sich die Hufschläge rasch entfernten.
Ivan rannte zu seiner Liebsten und befreite sie von den Fesseln. Die Gerettete brach in Tränen aus. Er brachte die schluchzende und heulende Gestallt zurück ins Haus.
Wie ein Häufchen Elend sass Nyla auf dem Polstersessel die Beine hochgezogen und die Arme um die Knie geschlungen und weinte bitterlich. Langsam unter den zärtlichen Berührungen ihres Verlobten, beruhigte sie sich etwas. Ihre Gedanke drehten sich um ihre Begegnungen mit Crystobul und seine Anhänger. Sie fragte sich ob sie ihnen etwas getan hatte? Wurde sie doch schon von Phelan, Crystobul und nun auch Berith bedroht. Ivan sprach beruhigend auf sie ein, doch was er sagte drang nur teilweise an sie heran. Plötzlich schrak Nyla als sie ein kratzen an der Türe hörte, verstört sah sie zum Ort des Geschehens und sah das eine Katze das Geräusch verursachte. Durch den Schreck aufmerksam geworden, verstand sie was Ivan da vorschlug, dass sie ihr Aussehen verändern sollte. Doch dagegen sträubte sich in ihr alles. Sich verändern? Nein! Wut und Trotz füllten ihre Gedanken. Sie würde sich nicht einschüchtern lassen, es musste einen anderen Weg geben, als sich zu verstecken!
Was, dass wusste sie auch nicht. Die Zeit würde es zeigen.
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Wenn die Klugen immer nachgeben, regieren die Dummen die Welt...