#1 Tristran von Tristran 17.06.2003 23:32

Vorname: Tristran
Name: (weiss er nicht)
Rasse: Mensch
Beruf: einst Kleriker (verlor seinen Glauben)
Größe: 1,80cm
Augen: blau
Haare: braun
Statur: kräftig/muskulös
Alter: um die 26 Sommer

*Die Bruderschaft des alten Kodex war gefallen. Erwartungsvoll kehrt Tristran von einer seiner langwierigen Reisen nach Neuwind-Eria zurück.
Nach 47 Tagesmärschen erblickt er den Rand eines bekannten Waldes. Beim Durchqueren des Waldes in Richtung Gildendorf fällt ihm der verwilderte Weg auf.*
T: Hier ist wohl schon lange keiner mehr vorbei gekommen
*Erschöpft von der langen Reise rutscht er vom Pferd und kommt nur mit Mühe und Not auf den Beinen landend auf. Doch was ist das? Alles scheint verlassen zu sein.
Ein Fensterladen klappert im Winde des abendlichen Sonnenuntergangs.
Ihm scheint alles so düster geworden zu sein. Er greift nach den Zügeln seines Pferdes und setzt seinen Weg fort in Richtung des Hauses, in dem er einmal gewohnt hatte. Seine Blicke streifen alle Häuser, Ställe und Gärten. Links vom Weg ist eine Meter hohe Graßwand, über die Feuerstelle gewachsen, die ihm in Erinnerung geblieben war. Tristran ist wie benebelt durch die lange Reise und dem Schock, niemanden in seiner Heimat anzutreffen. Ist das ein Traum?
Leicht den Kopf schüttelnd und zu Boden schauend zieht er sein Pferd hinter sich her.*
T: Das kann nicht war sein. Ich muss träumen
*Vor seinem Haus angelangt wendet sich sein Blick auf den Garten. Unkraut und hohes Graß wuchert in diesem.
Müde und in totaler Verwirrung bindet er sein Pferd an. Mit einem kleinen Ruck öffnen sich die Knoten des angebundenen Reisesackes auf dem Rücken des Pferdes. Nach ein paar Minuten findet sich dann der Schlüsselbund, zum Gartentor, in der untersten Ecke wieder.
Ein leichtes knacken ist von dem verrosteten Schloss der Tür zu hören, als er den Schlüssel darin umdreht. Die Tür öffnet sich.
Tristran beschreitet die völlig zugewachsenen Gehsteine in Richtung zu der Veranda.
Es sind noch die alten Bänke zu erkennen auf denen die Novizen saßen und an seinem Unterricht teilnahmen. Seine Augen wandern den Boden entlang bis zu dem Altar auf dem noch immer das Buch des heiligen Sir Lensars liegt.
Seine Stimmung schlägt um. Wie von einem Schwarm Bienen gestochen rast er Wut entbrannt auf den Altar zu. Einen Teil der Novizenbänke mit sich reißend greift er nach dem Buch, dass schon in seiner Hand auseinander zu fallen droht. Plötzlich hält er inne. Er öffnet das Buch in der Mitte, zögert kurz und zerreißt es dann mit verzerrtem Gesicht.
Das Buch fällt zu Boden. Alle Seiten sind aufs unkenntlichste zerrissen.
Noch immer in Rage zieht er seinen Kriegskolben aus dem Halfter an seinem linken Bein und schmettert diesen gegen das Ankh, welches darauf hin zerbricht und auf dem Altar zerschellt.
Plötzlich ist ein lautes Pferdevieren zu hören, dass aus der Richtung des Tores kommt.
Das metallene Zischen einer Klinge lässt Tristran herumfahren.*
B: Halt!!! Wer seid Ihr? Was tut Ihr hier?
*Ein Mann mit altgoldenem Haaren steht in dunkelblauer, schimmernder Rüstung hinter ihm und hält ihm ein Schwert, blendend wie die Sonne, entgegen.*
T: Baalthus? Seid Ihr das etwa?* Tristrans Blick entspannt sich etwas.*
B: Tristran? Was zum ...? Was macht Ihr denn hier? Und warum zerstört Ihr das Buch des Sir Lensars und die Einrichtung Eures Heimes?
T: Nun treuer Freund Baalthus Vane, dies ist eine sehr lange Geschichte.
Ich werde versuchen Euch alles zu erklären. Doch lasst uns dazu Platz nehmen.
*Während Baalthus sein Schwert wieder in der Scheide verschwinden lässt, setzen sich beide gegenüber auf die noch stehenden Bänke der Veranda.*
T: Erzählt Baalthus! Was ist hier geschehen? Wo sind alle hin?
B: Nun. Damals als Crystobul mich verriet, mich im Stich ließ, zerbrach die Bruderschaft und damit erst zu viel für mich, doch mein Glaube ließ mich nicht allein und mithilfe vieler wurde die Allianz gegründet. Als mein Weg mich später zum Hofe Trinsics führte, wo ich lange blieb und dort mir eines Tages gar der Titel eines Paladins übertrugen wurde, wurde es recht still um die neue Allianz. Und heute sind die Pfade kaum noch zu erkennen, die hierher führen. Meine Energie reicht nicht aus.
Doch nun beantwortet meine Fragen, alter Freund!
T: Nun Baalthus. Wie Ihr wisst, bin ich vor langer Zeit ausgezogen in die Weiten des Landes. Ich reiste sehr lange durch die verschiedensten Dörfer, um im Glauben zu wachsen und Gleichgesinnte Anhänger des Sir Rufus Lensars zu finden. Nach einigen harten Tagesmärschen, kam ich an eine riesige Burg. Ich würde sogar sagen es war ein Schloss.
Ja, so könnte man dies bezeichnen.
Man ließ mich dort wohnen und behandelte mich mit einer sehr übertrieben Gastfreundschaft.
Nach kurzer Zeit stellt ich dann fest, dass all diese Leute, ja das ganze Schloss, nach den Grundsätzen des heiligen Sir Lensars lebten. Endlich war es soweit. Endlich hatte sich die lange Reise gelohnt.
Viele Monate vergingen.
Komischer Weise gab es dort niemals schlechtes Wetter. Immer Sonnenschein ohne ein Ende. Niemand leidete Hungern oder Durst. Es war alles in Hülle und Fülle vorhanden.
Auch Krankheiten hab es in keinster Weise.
Sir Lensars Segen war über der Stadt verhängt....
*Tristran verzieht etwas die Mine.*
...Ich lernte viel in ihren Büchern und Schriftrollen. Die weisen Hochkleriker lehrten mich viele Dinge die ein normaler Mensch niemals begreifen konnte. Dann zum Ende meines Studiums wurde mir die Bürgerschaft angeboten. Ich willigte der Aufnahme ein, welche sich als großer Fehler herausstellte.
*Während es sich Baalthus bequemer auf der Bank macht fährt Tristran fort.*
Eines Abends saßen alle gelehrten, zu denen ich nun auch gehörte beisammen.
Ich war sehr gespannt darauf, was dort geschehen und besprochen wurde.
Zu Anfang verstand ich sehr wenig von dem dort geredeten.
Ich wusste nur es ging um eine missionarische Mission.
Ein riesiger Plan wurde auf den Holztisch ausgelegt und mit Schnitzdolchen befesstigt.
Die ältesten legten die Routen fest in der verschiedene Gruppen an Missionarskleriker agieren sollten.
*Tristran zieht seinen Kriegskolben und legt ihn neben sich auf die Bank.*
Am nächsten Tag sollte es los gehen. So beschloss ich einen der ältesten Lehrmeister aufzusuchen, um ihn über die Mission zu befragen.
Es schien alles so, als sei es ein normaler Missionszug, um andere Dörfer mit den Geschichten und Lehren zu erreichen.
Diese Nacht schlief ich sehr unruhig. Ich konnte kaum ein Auge zu machen. Irgendetwas lag in der Luft. Es bedrückte mich etwas. Ich konnte nicht erkennen was es war. Auch nach Stunden langen beten erhielt ich keinen Aufschluss über dieses eigenartige Gefühl.
Dann brach der Morgen an. Ich hörte schon die ersten Stallburchen, wie sie die Pferde sattelten und ihnen das Geschirr anlegten.
Nach ausgiebigen Frühstück wurden wir dann eingekleidet, in unsere Rüstungen gesteckt und zu unseren Pferden gebracht.
Endlich ging es los, doch dieses Gefühl verschwand nicht. Im Gegenteil, es wurde immer heftiger. Alle Glaubensritter und Kleriker waren auf dem Hof vor der Kathedrale versammelt und in Reih und Glied aufgestellt.
Eine von mir noch nie erlebte Gebetsgemeinschaft betete für die Mission und die Gesundheit jedes einzelnen. So laut wie ein Donner ging das Amen durch die Reihen.
Ein mächtiges Gefühl ist das gewesen.
B: Das glaube ich Euch gerne.
*Baalthus nickt zustimmend*
T: Es wurde uns zum Schluss gesagt, es sei schon eine Gruppe los geritten. Um eventuelle Feindaktivitäten auszuspähen. Dann ging es los. Das gigantische Holztor öffnete sich und alles ging geordnet von statten. Außerhalb sammelten sich alle Gruppen und folgten dann ihren zugeteilten Routen.
Meiner Gruppe wurde das nächst gelegene Dorf Smirtow zugeteilt. Welch ein Glück. Das war ein Tagesmarsch von uns entfernt. Wir ritten die ganze Nacht und den ganzen Tag durch. Wir rasteten am Abend auf einer Nah gelegenen Wiese, vor und in der Flanke des Dorfes. Es hieß wir wollen die Bewohner mit unserer Vielzahl an Leuten nicht erschrecken in der Dunkelheit.
Wieder konnte ich keine Auge zu tun. Das Gefühl kam schon dem Schmerz gleich, als sei es ein Stich mit einem Schwert.
Dann, kaum waren alle eingeschlafen und zur Ruhe gekommen, ließen die Ältesten die Zelte wieder abreißen. Sehr sehr merkwürdig dachte ich.
Es war noch nicht hell geworden.
Als dann alle wieder Einsatzbereit auf ihren Pferden saßen, blies ein Knappe in eine Trompete. Ein wildes Jubeln ging durch die ganze Armee. Der Himmel glühte nun.
Blitze und Donner schlugen aus ihm. Über dem Dorf krachte es nur so.
Auf einmal ritten alle mit einem riesigen Getöse auf die Dorfpalisaden zu.
Außer ich, ich blieb wie versteinert stehen. Keiner bemerkte mich. Ich stand einfach nur da und konnte meinen Augen und Ohren nicht trauen. Was war das? Ist das Sir Lensars Machtdemonstration?
Laute Todesschreie, kreischende Frauen und Kinder waren zu hören.
Jetzt ging mein Gefühl in Schock über. Ich konnte mich kaum bewegen so stark war die Enttäuschung und der Schmerz.
Die Schlacht dauerte nicht lange an. Als dann auch der letzte Schrei verstummte, ritt ich los. Mich konnte niemand aufhalten. Ich ritt bis zu meiner Erschöpfung und fiel dann bewusstlos von meinem treuen Pferd.
Am Morgen wachte ich mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Ich wusste nicht welcher Tag es war. Ich hievte mich auf mein Pferd und setzte den Entschluss in die alte Heimat zurück zukehren. Auf dem langen Weg konnte ich viel nachdenken.
Somit habe ich meinen Glauben an den guten und heiligen Sir Rufus Lensar abgelegt.

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