Die Schrifthallen von Hells Gate
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Ein Wintertag in der Wildnis
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26.09.2002 15:36
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Der kalte Wind zog durch die Enden seiner Kleidung und liess ihn wieder die Arme enger um seinen Körper schlingen. Es war nun schon ein weiterer Tag, in dem der Schneefall und die Kälte des eisigen Nordens das Leben hier in der Wildnis, abseits jedes Dorfes und ausserhalb schützender Mauern so schwer erträglich machte. So sass er nun da und starrte vorbei an Jadow, dem Mann der mit ihm hier in der Wildnis festsass und dachte über vergangenes und die Zukunft nach. Was hatte sie nur in diese Lage getrieben, in dieses versteckte Lager in den Wäldnern wo sie nun schon eine ganze Weile hausten?
Ein Mann namens Fargeth hatte sich damals mit ihnen angelegt und der Konflikt mit ihm endete mit seinem Tot. Einem Tot den er selbst zu verantworten hatte, aber ein jeder hatte Jadow und Artaleon die Schuld gegeben und so waren sie schnell in den Städten der Lordschaften und Grafen gesucht. Zu jener Zeit war Cove ihre Heimat, aber auch dort konnte man es als einigermassen vernünftiges Wesen nichtmehr lange aushalten, denn die Psychopathischen Mörder schienen überall in den Gassen zu lauern und kaum einen funken Verstand zu besitzen...... Es kam also, dass Jadow und Artaleon sich in die Wildnis zurückzogen und nun, Monate später noch immer in dem selben Lager lebten. Die Tage und Nächte wurden jedoch immer kälter und langsam wurde es unerträglich hier mit seinem Gegenüber alleine auf dem Flecken zu hocken. Es musste etwas geschehen..... es musste sich etwas ändern! Noch immer starrte Artaleon Gedankenversunken an seinem Gegenüber vorbei, denn im Laufe der Zeit wurde es auch immer weniger was man sich hier abseits jeder Zivilisation noch zu sagen hatte.... |
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Sie mussten etwas unternehmen, das wurde Jadow immer klarer. Hier draussen würden sie es zu zweit sehr schwer haben den Winter zu überstehen...und so langsam wurden ihre Gespräche ebenso wie das Wetter immer eisiger und ihr Tagesablauf immer stumpfsinniger... Diese verdammte Einöde würde sie noch verrückt machen, wenn sie sich nicht bald aus dem Wald hinauswagten.
Jadow fragte sich einmal mehr, ob man sich draußen überhaupt noch um sie scheren würde, wenn sie herauskämen...er sah noch einmal kurz zu Artaleon herüber, dem einzigen Menschen, den er seit Monaten gesehen hatte, der auch wieder einmal seinen Gedanken nachzuhängen schien und nur leer in die Gegend starrte und dabei nicht den zufriedensten Eindruck machte...es wurde wirklich Zeit. |
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Doch was sollte sich ändern und wie sollte man nun vorgehen ging es Artaleon weiter durch den Kopf. Man hatte das letzte Jahr als Räuber gelebt und es war eine Zeit voller Freiheit gewesen, jedoch auch eine Zeit ohne Zuflucht und ohne jeglichen Ort an dem man zurückkehren konnte. Nie war er einer der verrückten Besessenen gewesen, wie sie oftmals in Cove lebten und auch Jadow war keiner jener Verrückten, da war er sich sicher.
Gerade wollten Artaleons Gedanken wieder in in der Kälte des Abends verschwimmen, da bemerkte er den Blick seines Gegenübers, der in diesem Moment auf ihm selbst lag. Ja! Er wusste was Jadow dachte! Auch er wollte dieses Triste Dasein beenden und das selbstgewählte Exil bezwingen, bevor sie selbst von dem eisigen Winter bezwungen werden. Schon lange seit Stunden hatte keiner der beiden mehr ein Wort gesprochen, doch das Schweigen und Abwarten musste endlich gebrochen werden. Fast leise und unbetont, als ob es bedeutungslos wäre, begann er Jadow anzublicken und zu sprechen Es muss etwas geschehen mein Freund, denn so können wir hier nicht länger leben..... Starr schaute er weiterhin in Jadows Gesicht, seine Reaktion abwartend und schauend ob er die Gedanken seine Gegenübers richtig gedeutet hatte. |
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Jadow´s Kehle war vom langen Schweigen und der Eiseskälte bereits zu vertrocknet, um ohne Mühe etwas sagen zu können und so nickte er seinem Gegenüber einfach nur langsam und bekräftigend zu.
Er erhob sich langsam und schritt zu der kleinen Kiste, in der er seine Sachen hier draußen verstaute und klaubte die nötigsten Dinge zusammen, die sie für ihre Reise brauchen würden. Er war sich noch nicht im Klaren darüber, wohin sie reisen würden, doch würden sie einen Ort finden, an dem sie ihre Ziele weiterverfolgen könnten und an dem sie endlich Sicherheit vor ihren Feinden finden würden... |
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Artaleon nahm das Nicken Jadows war und folgte ihm mit seinem Blick, um sich dann ebenfalls zunächst schweigend zu herheben, um langsam seine Sachen in einem Rucksack zu verstauen. Es war ein seltsames Gefühl für ihn so schweigend zu packen, ohne genaueres zu wissen und ohne Absprache mit seinem langem Weggefährten aufzubrechen um ins Ungewisse zu reisen. Nach einigen Blicken zu dem schweigenden und zusammenpackenden Jadow brach er wieder einmal die Stille.
Jadow........ Artaleon liess eine lange Pause nach dem ersten Wort eintreten und wartete bis Jadow sich ihm zuwand um dann weiterzusprechen. Ich denke wir sollten zunächsteinmal Tasnal und Baron, unsere Freunde finden. Auch sie werden noch in einem ihrer Verstecke hausen und sicherlich wie wir über die Zukunft nachdenken. Wir vier waren eine gute Gruppe und wir können es wieder werden! Lass uns sie aufsuchen um dann an einem neuen Ort auf eine vielleicht neue Weise unsere Zukunft und weiterhin unsere Freiheit zu finden! Vielleicht ein Ort an dem kein Adliger herrscht und uns Vorschriften macht, sondern ein Ort an dem wir wirklich frei sind, aber nicht als geächtete leben müssen....... Lass uns die zwei finden und mit ihnen über die Zukunft sprechen! Der Kampf ist es, den wir alle beherrschen, doch wir können ihn sicherlich vielfältig einsetzen...... Lange hatte Artaleon nichtmehr so viel geredet, aber nun hatte er endlich gesagt, über was er so lange nachdachte. Weiterhin zu Jadow schauend erwartete er mit gepacktem Rucksack seine Antwort. |
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Jadow war sich zwar nicht sicher, ob man die beiden nach all der Zeit wiederfinden würde, doch willigte er in Ermangelung einer anderen Idee mit kurzen Worten in diesen Vorschlag ein und sattelte eines der beiden Pferde, die sie unter Aufbringung einiger Kräfte im Laufe der letzten Monate versorgt hatten und machte sich für die Suche nach den verschollenen Kameraden bereit.
Ihm war es mittlerweile egal, wohin es sie verschlagen würde...ihm reichte das gute Gefühl, endlich wieder etwas zu unternehmen, was auch immer dabei herauskommen mochte... |
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So kam es also das die Tage vergingen und Jadow und Artaleon mittlerweile durch die Wälder und Hochebenen des Nordens ritten, immer auf der Suche nach einer Zukunft und nach ihren beiden Freunden. |
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Neben dem Ross konnte man auch langsam ein Langschwert erkennen das tief in dem Schlamm steckt, von diesem einige Blutropfen auf den Boden fallen und sich mit dem Wasser vermischen. |
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Jadow betrachtete das Pferd und das beiliegende Schwert kurz und sagte in ausreichend lautem Ton in Richtung Artaleons: |
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Jadows Bewegungen folgend schwang sich auch Artaleon von seinem Pferd und zog mit der rechten sein Langschwert, bereit einen Angriff abzuwehren..... |
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Von dem strömenden Regen fast schon wieder verwischt, aber denoch erkenntlich zieht sich eine Schleifspur auf dem Boden entlang. |
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Jadow zeigte auf die Schleifspur am Boden und folgte dieser langsam weiter, bis er das Fluchen vernahm und seinen Schritt beschleunigte. Artaleon hinter sich wissend schritt Jadow so tiefer in den Wald hinein und sah auf einmal den sitzenden Körper eines wohlbekannten Mannes einige Schritt vor ihm auftauchen. Der offensichtlich mit irgendetwas beschäftigte Tasnal hatte sie augenscheinlich nicht bemerkt, denn er schien sich um seine Jagdbeute zu kümmern, die er wohl bis hierher geschleift haben musste... |
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Kaum hatte er die Stimme von Jadow vernommen, zog er ein Kryss und sprang auf. "Ich denke nicht dass du nicht so gut schmeckst wie er." Tasnal zeigte auf den Hirsch der aufgeschlitzt auf dem Boden lag und lächelte. "Was treibt euch hier her ?" sprach er leise und erschöpft weiter, als er sich wieder zum feuchten Holz beugte und weiter versuchte es zu entzünden, obwohl er wusste dass er hier niemals ein Feuer entfachen kann bei diesem Unwetter. |
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"Der selbe Grund der auch dich hier fortführen wird Tasnal" "Denn solche Probleme" Artaleon deutete auf das nasse Feuerholz "und die Einsamkeit und Langeweile der Wildnis trieb uns wieder auf die Reise dich und Baron zu suchen! Ohne Tasnals Reaktion abzuwarten ging Artaleon noch einige Schritte vor und kniete sich ebenfalls zu Tasnal und damit unter dem Wohl von ihm gemachten, recht dürftigen, Wetterschutz aus Holz und Laub. |
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Tasnal zuckt nur mit den Schultern und sieht still zu Artaleon. Mit angehobener Augenbraue fragt er still ohne eine Antwort zu erwarten: "An was habt ihr gedacht ?" Worauf hin Tasnal die aufgestapelnde Holzscheitel mit einem Tritt von der Stelle befördert wo er das Feuer entfachen wollte. |
