Da Artaleon Tasnal und seine Reaktionen bereits einige Zeitlang kennenlernen durfte schien es fast so, als ob er die umgetretenen Holzscheite und Tasnals Handeln kaum bemerkte. Gelassen und mit ruhiger Stimme begann er zu antworten

"Genau das meinte ich Tasnal. HIER gibt es keine Zukunft und deshalb müssen wir wieder zurück in die Zivilisation......
Wir drei und Baron... wir waren.. wir sind eine gute Gruppe und konnten kämpfen und uns auch anderweitig behaupten und wir können es noch immer!
Ich weiss nicht an was Jadow dachte.... Artaleons blick schweift kurz zu Jadow bevor er nach einer kleinen Pause weiteredete
aber mir ist nach den Vorfällen in Cove und nach der langen Zeit die ich zum denken hatte einiges klar geworden!
Wir sind keine psychopathischen Mörder wie diese ehemaligen Bdakler die dann nach Cove zogen und wie manch andere auf dieser Welt....
Wir waren immer nur Menschen die ihrer Freiheit wollten. Du weil du die Freiheit Coves wolltest.. so glaube ich zumindest, ich weil ich die Freiheit zu Handeln und zu leben liebe. Dieses war der Grund warum wir die Reichen überfielen, denn sie unterdrückten auch die ärmeren Bürger.

Doch ist dieses hier Artaleon deutet auf den umgestossenen Holzstapel wirklich das Leben das wir führen wollen?
Gibt es nicht einen Weg den wir gehen können, wo wir in Freiheit leben können ohne einem Baron oder einer Lordschaft untertan zu sein und wo wir dennoch unsere Kampfesfertigkeiten zu Gold machen können?

Wie abbrupt endet Artaleon nach den recht vielen Worten und beginnt an einem nassen grashalm zu kauen und abzuwarten.

Während er Artaleons Worten lauschte, deren Inhalt ihm natürlich lange bekannt war, denn sie waren schon vor längerer Zeit zwischen ihnen gewechselt worden, hatte sich auch Jadow zu dem Platz um das Feuer, das wohl niemals brennen würde, begeben und schaute sich Tasnals bescheidenes Lager an, das, obwohl es nicht viel zu bieten hatte, sie doch immerhin einigermaßen vor dem heftigen Regen schützte.
Nachdem Artaleon geendet hatte sagte Jadow mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck:
"Söldner. Den Weg, den ihr vorschlagt ist der Weg eines Söldners, Artaleon. Ein Beruf, den ich lange Zeit ausübte, bevor ich nach Cove kam...mit einer solchen Truppe wie der unsrigen, sofern wir auch Baron wiederfinden können, könnten wir sicher einiges Gold verdienen. Doch ihr habt Recht, innerhalb der großen Städte sind weder Söldner noch wir als Personen sonderlich beliebt, wir müssen uns nach einem anderen Ort aussuchen, an dem wir uns niederlassen können, an dem wir frei sind, Aufträge zu aktzeptieren oder sie abzulehnen..."
Nach diesen Worten schwieg auch Jadow und wartete auf die Antwort der anderen.

Tasnal verzog sein Gesicht und versank in seine Gedanken.
"Söldner..." murmelte er leise, wobei er seine Lippen kaum bewegte.
Nach einem Wisch durch das Gesicht um das Wasser abzuwischen sah er sich um.
Der Blick schweifte von einem Baum zum anderen.
Mit einem kleinen künstlich aufgesetzten lächeln murmelte er weiter "lieber ein Söldner als ein Waldläufer..." und sah sich weiter um.
Man sah Tasnal an dass er sich unwohl fühlte.
Er richtete seinen Blick wieder abwechselnd zu Jadow und Artaleon.
"Solch einen Ort werden wir kaum finden können. Tyron scheint den Verstand verloren zu haben und sich unter den Wahnsinnigen wohl zu fühlen. Er war anscheinend zu oft bei den Orks zu besuch." er schüttelte leicht den Kopf. "Mir fällt kein solcher Ort ein." Und abermals sah er zu einem Baum, den er seinem Blick nach am liebsten entwurzeln würde.

Aufmerksam hörte Artaleon Tasnals Worten zu, um dann abschliessend seinen Kopf in Richtung Jadows zu bewegen und mit seinen Augen zu fixieren

Nicht ich bin es, der schon lange hier lebt. Ich kam ja von diesem fremden Land und habe kaum eine Errinerung an die Vergangenheit und kenne das Land hier nur hinlänglich. Ich kann bei der Frage des Ortes nicht weiterhelfen....
Du vielleicht Jadow?

Jadow runzelte die Stirn kurz, als würde er abwägen...
"Nun ja...es gibt natürlich einige Dörfer, die sich selbst verwalten, in denen es keine Herrscher gibt. Ich selbst besuchte vor einiger Zeit Simancia, eigentlich die Stadt eines religiösen Ordens, aber von dem hört man schon lange nichts mehr. Auch andere Siedlungen gibt es, aber die liegen zu nah an Minoc, wo Tasnal und ich immer noch gesucht werden. Simancia ist am weitesten abgelegen von allen Städten. Es liegt noch weiter nördlich von hier, aber nicht zu weit für uns mit den Pferden. Dort arbeitet auch der berühmte Schmied Margo, der euch ein Begriff sein dürfte, aber im Übrigen ist es ein eher ruhiges Dorf, nichts Besonderes. Einen Besuch ist es aber sicher wert, dort könnten wir erst einmal unterkommen, es gibt eine Taverne und einige Einrichtungen dort."
Damit schaute Jadow fragend in die Gesichter der beiden anderen.

Tasnal zuckt mit den Schultern kurz bevor er mit einem Lächeln antwortet:

"In dieser Kneipe von Simancia... dort gibt es bestimmt etwas besseres als kalten Hirsch."

Er schaut in die Richtung wo Jadow und Artaleon herkamen und er sein Pferd zurückgelassen hat.
Zögerlich kramt er in seinem Rucksack und scheibt etwas auf ein Pergament. Nachdem er es in das Geäst eines speziellen Baumes versteckt hat sagt er nur knapp "Lasst und keine Zeit verlieren, Baron wird uns schon finden." und zeigt zum Baum wo er das Pergament hinterlegt hat.

So kam es also, dass Tasnal und Artaleon geführt von Jadow sich nach einer kurzen Rast wieder auf den Weg machten um ihre neue Zukunft zu suchen. Die Tage verstrichen und eine längere Reise in die nördlichen Hochebenen und schliesslich in die Frostberge liessen sich bei nun besserem Wetter gut ertragen. Etwas erschöpft aber wieder ein wenig hoffnungsvoll waren sie nun endlich angekommen. Es war früher morgen und der Nebel hatte sich über das Land gelegt. Die drei Gestalten in ihren dunklen Umhängen und in der vom Dreck besudelten Kleidung sassen nun dort auf ihren Pferden in einer Reihe nebeneinander.
Langsam hob Artaleon die Hand über die Augen um nach vorne zu spähen. Nach vorne zu den Lichern die sie alle sahen. Die Lichter des Dorfes Simancia, aber auch die Lichter ihrer Zukunft?

Margo hatte die ganze Nacht kaum ein Auge zugetan. Immer wieder war er von seinen Träumen aufgeschreckt.
Träumen von der Vergangenheit, als der Orden der ehernen Wacht seine Heimat noch in Simancia hatte.
Träumen von der Zeit, als noch Leben und reges Treiben in Simancia herrschte.
Dann war ihm so, als ob Nilmandir nach ihm rief und er sprang auf und eilte ans Fenster. Aber draußen war niemand. Kaum war er wieder eingeschlafen, meinte er die Stimme Artubars gehört zu haben. Wieder stürmte er ans Fenster; doch alles was er sah waren einige wilde Bären, die um sein Haus schlichen.
Dann wieder hörte er Ceraina rufen - doch niemand, nein niemand, war im Dorf.
"Es muß etwas geschehen" sagte Margo leise vor sich hin.[/]"Es muß etwas geschehen"
[i]Corobar war vor einiger Zeit zurückgekehrt und hatte die Taverne wieder in Ordnung gebracht. Er wollte sie wieder als Gasthaus führen, um Besucher nach Simancia zu locken. Außerdem hatte er eine Herberge eröffnet, um müden Wanderern eine Bleibe zu bieten.
Aber wer verirrt sich schon so weit in den Norden, in die Kälte.

Der Morgen graute noch nicht, als Margo sich entschloß, aufzustehen und die Esse anzuheizen. Beim Schmieden, beim Hämmern des Metalls wollte er seine Gedanken ordnen.

Er stand wohl seit einer Stunde an der Esse, als drei Gestalten plötzlich am Gartenzaun erschienen.
Margo erkannte Jadow; einen Krieger, den er schon oft als Kunden bedient hatte. Und er sah Tasnal, den er eigentlich nur flüchtig kannte. Und da stand Artaleon, von dem er immer noch glaubte, daß irgendetwas von Duncan Lombard in ihm stecken müsse.

Und als ob seine Träume ihn hätten vorbereiten wollen auf diese Begegnung, baten die drei Margo um eine Bleibe. EINE BLEIBE FÜR IMMER!

Eine Menge schoß dem Schmied durch den Kopf. Gerüchte von den Umtrieben der drei, von ihren gesetzlosen Taten. Gerüchte eben.
Aber auch die früheren Begegnungen mit ihnen, die immer von großem Respekt geprägt waren.
Und dieses Lächeln in den Augen von Ataleon, ein Lächeln , dass Margo nur von Duncan kannte.
Spontan bot Margo ihnen an, sich vorerst in Simancia ein wenig zu erholen.
Ohne weiter auf ihre Bitte nach dauerndem Aufenthalt einzugehen; doch eigentlich war er sich sicher, dass nur Lensar selbst die drei ausgerechnet heute hierher geführt haben konnte.
Und er war sich sicher, dass er ihrer Bitte würde entsprechen.
Doch nun sollten sie sich erst einmal erholen, denn sie sahen erschöpft aus; sehr erschöpft und unendlich müde; matt und müde.
"Kommt! Ich habe ein Bett für euch. In der Herberge. Kommt!"
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http://www.margo.web.de.vu/

Tasnal fühlte sich als hätte er einige Tage ohne eine Unterbrechung durchgeschlafen. Ein kurzer Blick durch den Raum veriet ihm dass er hier nun alleine war. Jadow und Artaleon sahen sich wohl die nähere Umgebung etwas genauer an.
Er schritt ans Fenster und war froh Häuser anstatt Bäume zu sehen... es macht sich sogar ein Lächeln in seinem Gesicht breit.
Langsam legte er seine Rüstung an und begab sich aus dem Haus um die anderen aufzusuchen.

Schnell kam in ihm der Gedanke auf etwas wichtiges vergessen zu haben. Nach kurzem nachdenken kam ihm Zora in den Sinn... er hatte sie in Cove zurückgelassen.
Er griff an den Schaft seines Schwertes um sicher zu gehen dass er es mit sich führt und ritt los.
Kaum in Cove angekommen, sah er Zora nur an und zeigte auf die Kiste. Sie schleifte die Kiste in die Richtung des Pferdes, band sie fest und setzte sich mit auf das Pferd.
In Simancia angekommen, sprach Tasnal mit Zora über die Lage und sie willigte ein, eine neue Anstellung als Stallmagd anzunehmen.
Von dem dort noch arbeitenden Stalljungen wird sie in die Grundlagen angewiesen und versucht nun so über die Runden zu kommen.
Doch ist sie froh aus dem in Abfall untergehenden Dorf Cove gelangen zu sein und in einem ansehnlicheren Umfeld arbeiten zu können.