Vorname:
Beorn

Nachname:
Tel'Azur (den Namen hat er sich selbst gegeben. Er heisst übersetzt so viel wie: "Sohn des Nebels")

Klasse:
Krieger?

Familie:
keine lebende ...

Gesinnung:
neutral-böse bis chaotisch

Aussehen:
meist rote oder schwarze Kleidung/Plattenrüstung; schwarzer Pferdeschwanz, schwarzer Vollbart; eine leichte kaum sichtbare Narbe über dem rechten Auge; gelegenlich verwirrter oder wahnsinniger Blick

Persönlichkeit:
Beorn zeigt die typischen Merkmale eines wahnsinnigen, reigiösen Fanatikers. Er glaubt fest er sei der Sohn eines nahmenlosen Gottes des Nebels. Der Nebel wird früher oder später, wenn die Winde sich drehen, den Schatten verdrängen und das Licht verschlucken, wodurch eine neue Art von Dunkelheit entsteht. Eine ewige Dunkelheit.
Beorns Ziel ist es seinem Vater bedingungslos zu dienen. Notfalls bis in den Tod.
Bei seinen Reise in Höllentor, traf er auf Anhänger des Dämons Baal. Beorn glaubte zu sehen, dass es sich dabei um seinen Vater, den Nebelgott handelt. Von diesem Momente an diente er Baal und die Stärkung all seiner Anhänger gilt als sein primäres Ziel.

Lieblingssprüche:
"Und die Winde drehen sich weiter ..."
"Es gibt das Licht und es gibt den Schatten. Dazwischen liegt der Nebel. Im Nebel wartet der Tod ... Ich ..."
"Ich bin der Tod ..."

Beorn, der Nebelkrieger

Geschichte:

Es war Nacht. Beorn lag in seinem Bett und schlief ... Er träumte.
Er stand auf einer grossen, scheinbar grenzenlosen Wiese, die überseht war mit weissen Blumen. Ein leichter Wind krauselte sich in dem Haar des vielleicht zehn-jährigen Jungen. Friedlich ein Lied summent, hüpfte er auf der Weise entlang und sammelte kleine, weisse Blumen für seine Mutter. Er war so vertieft in seine selbsterwählte Aufgabe, dass er die merkwürdig geformte Wolke die seit geraumer Zeit hinter ihm herzog gar nicht bemerkte ... Beorn hüpfte einfach immer weiter und pflückte eine Blume nach der anderen ...
Die Wolke wuchs während dessen zu immer grösserer Grösse herran. Sie schien den blauen Himmel hinter dem Jungen zu verschlucken. Sie schien auch das Licht der warmen Sonne komplett zu absorbieren. Dabei sah sie jedoch nicht aus wie eine Gewitterwolke ... sie war weiss und irgenwie anders als die kleinen Schäfchenwolken rings herum. Sie schien ein Eigenleben zu besitzen ...
Beorn hüpfte weiter und weiter. Noch eine Blume ... und noch eine ... Doch was war das??? Zwischen all den weissen Blumen war eine einzige die rot erblüte. Beorn blieb stehen. Er kniete sich hin um die rote Blume zu betrachten. Sie hatte fünf Blütter, die angeordnet waren als wollten sie einen Stern beschreiben. Einen Stern mit fünf Zacken.
Die wolke unter dessen senkte sich langsam vom Himmel herab und begann die gesammte Ebene zu bedecken. Ein undurchsichtiger, dicker Nebel. Jedoch hörte der Nebel ein kurzes Stück vor den Füssen des Jungen abrupt auf, als hätte ihn ein Messer zerschnitten. Hinter Beorn bedeckte er jedoch alles. Grashalme, Blumen, Bäume ... einfach alles verschwand im Nebel.
Vorsichtig stupste Beorn die merkwürdige rote Blume an. Sanft wippte der Kopf von einer Seite auf die andere. Dabei berührte die Blume eine der rings herrumstehenden weissen Blumen. Beorn erschrak. Die weissen Blüttenblätter, sechs an der Zahl, verfärbten sich langsam rot. Eines der Blütenblätter verwelkte in Augenblicken. Die ehemals weisse Blume sah nun beinahe wie die einsame rote Blume aus. Und genau wie die einsame rote Blume begann sie mit dem Kopf zu wippen. Dabei stiess sie eine weitere Blume an, der das gleiche Schicksal unterlief. So ging es eine Weile. Die Wiese färbte sich nach und nach blutrot.
Beorn der angstvoll und doch fasziniert auf die Blumen starrte, bemerkte nicht wie der Nebel langsam um ihn herum kroch. erst als der Nebel ihn ganz einschloss und die kalten, feuchten Schwaden des Nebels an seinen nackten Füssen und Armen leckten sah er auf. Um ihn herum war alles grau. Beorn erhob sich. Angst lag in seinen Augen. Zitternd rieb er seine kalten, feuchten Hände. Seine sehr feuchten Hände. Er blickte herab und erstarrte. Blut bedeckte seine klammen Finger. Dunkles Blut. Und es war auch Blut in dem er stand. Bis zu den Knöcheln stand er im Blut.
Panisch sah er sich um. Ein leises Lachen war zu hören. Ein böses aber doch irgendwie tröstendes Lachen im Nebel ...
Dann änderte sich das Bild.
Beorn stand auf einem Friedhof. Er war inzwischen gealtert und zählte gewiss fünfzehn Sommer. Vor ihm erhob sich eine dunkle Gruft deren Tür geöffnet war. Ein leichter Nebel bedeckte den Boden des Friedhofs. Beorn war allein. Er trug ein schwarzes, edles Gewand aus reiner Seide. Langsam betratt er die Gruft.
An der Wand brannte eine Fackel, die den grossen Raum notdürftig Beleuchtete. Etwa in der Mitte des Raumes standen zwei grosse, aus schwarzem Ebenholz gefertigte Särge. Beide waren mit silbernen Runen verziert. Aus Silber waren auch die, an Mosaike errinnerden Wandbilder. Auf ihnen war ein vielleicht dreißig Sommer zählender Mann in einer schwarzen Robe zu sehen, der eine vielleicht ein wenig jüngere Frau an der Hand hielt. Der Mann wirkte irgendwie freundlich und doch abweisend. Sein Gesicht war von einem leicht gezwungen wirkendem Lächeln umgeben. Die Frau wirkte sehr attraktiv und liebevoll. Auch sie trug schwarze Kleidung. Ihr Gesichtszüge ähnelten denen von Beorn. Insgesamt wirkte das Bild sehr friedlich.
Doch etwas schien hinter den beiden zu schweben. Etwas unbestimmbares. Etwas böses, gefährliches und doch zugleich schutzspendendes. Etwas das Beorn an Nebel errinnerte ...
Während Beorn das Bild betrachtete, hob sich auf dem Friedhof langsam aber sicher der Nebel. Zuerst bedeckte er nur die Grabsteine. Dann schloss er alles ein. Er wurde immer dichter und dichter, bis man nicht mal mehr die Hand vor den Augen erkennen konnte.
Absolute Stille herrschte in der Gruft. Nur das Pochen seines eigenes Blutes in seinen Ohren hörte er. Langsam bewegte er sich auf die beiden Särge zu. In seinen Händen hielt er noch immer den Strauss frischgepflückter roter Blumen. Einige Minuten lang stand er einfach nur da. Dann legte er die Blumen auf den Sarg.
Als hätte jemand Öl über den Blumenstrauss gegossen, wechselten sie erneut ihre Farbe. Diesmal in ein tiefes, dunkles Schwarz. Beorn schreckte zurück. Ein Gefühl der Angst überkam ihn. Dann erstarrte er. Der Sargdeckel hob sich langsam. Der Leichnam einer Frau deren Gesichtzüge beinahe die des Beorn waren erhob sich langsam. Beorn wich entsetzt einen Schritt zurück. Der Leichnam blickte ihn mit vorwurfsvollem Blick an. dann kam er langsam auf ihn zu.
Beorn rannte. Raus aus der Gruft und hinein in den Nebel. Als die kalten, feuchten Schlieren des Nebels ihn bereitwillig umschlangen überkam ihn ein Gefühl von Sicherheit. Irgendwo neben sich hörte er noch den gurgelnden Schrei einer im wohlbekannten Stimme, die ihn rief.
Dann änderte sich das Bild.
Beorn war gealtert. Er musste inzwischen mehr als zwanzig sommer zählen. Er ritt auf dem Rücken einer grosser, schwarzen Flugechse hoch über den Wolken. Er trug leichte, rote Kleidung. Sein Umhang flatterte im Flugwind. Er war überglücklich. Es gefiel ihm so frei und ohne Grenzen zu sein. Wieder und wieder trieb er den Drachen dazu an noch schneller zu fliegen oder waghalsige Flugmanöver durch zu führen. Dabei jauchzte er vor Freude, wie ein kleines Kind.
Immer schneller ging die Reise. Vorbei an kleinen und grossen Wolkenbergen, die sich über die gleichmässige, wellige Oberflache des Wolkenmeeres erhoben. Über die merkwürdigsten Wesen hinweg. Über Wolkenpferde und Wolkenfische. Über Wolkenbäume und Wolkenblumen. Immer schneller und höher flogen sie.
Vor Glück schreiend liess Beorn den schuppigen Hals des Drachen los und warf vor Freude die Arme in die Luft. Plötzlich war der Drache den Kopf zurück und schleuderte einen mächtigen Feuerball hinaus in den Himmel. Beorn, der sich nicht festhielt, fiel dabei vom Rücken des Drachen.
Lange fiel er. Er fiel einfach so durch den leeren Himmel auf die Wolken zu. Gleich würde er durch die Wolken hindurch sausen und seine letzte Reise Richtung Erdboden fortsetzen. dann würde er aufschlagen und sich dabei alle Knochen zerschmettern ...
Schnell flog er hinab. Er verspürrte keine Angst. Keine Trauer. Einfach nur Leere. Dennoch weinte er. Leise und mit geschlossenen Augen weinte er während er fiel. Es schien eine Ewigkeit zu dauern.
Dann hörte die leise Stimme die zu ihm sprach. Er konnte die Sprache nicht, dennoch beruhigten ihn die Worte. Sie spendeten ihm Trost; nahmen ihm die Leere.
Langsam öffnete er seine Augen. Um ihn herum war nichts als Wolken. Oder waren es keine Wolken? War es Nebel? Panik überkam ihn. War er tot? Fühlte es sich so an wenn man die letzte Reise beendet hatte?
Er fühlte sich schwerelos ... als ob er auf einem leichten, weichen Kissen liege. Wieder hörte er die Stimme. Sie sprach beruhigende Worte. Ein leichter Hauch von Belustigung schien in ihr zu liegen. Beorn wollte wissen wer dort sprach, wo er war, was passiert war ... und was noch passieren würde. So viele Fragen ... Wieder hörte er die Stimme. Diesmal klang sie eindeutig belustigt. Beorn runzelte die Stirn. Verhöhnte die Stimme ihn? Verhöhnte ihn der Nebel?
Dann spürte er plötzlich Boden unter seinen Füßen. Feste Erde. Sanft landete er auf dem Boden. Der Nebel wurde dünner. Nein! Das durfte nicht sein! Zuerst wollte er wissen wer ihn gerettet hatte. Mit lauter, aber zitternden Stimme sprach er seine Frage aus. Ein leises Lachen. Nun hatte er genug! Er schrie wütend in den Nebel.
Lange Zeit passierte nichts. Dann kam eine leise Antwort. Leise und doch durchdringend bis ins Mark. Die Stimme sagte nur zwei Worte: "Geh, Sohn!!!"
Dann änderte sich das Bild.
Beorn stand auf einem Schiff. Er war erneut um fünf Jahre gealtert. Die See war rauh und unberechenbar. Er stand an der Reling am Heck des Bootes und blickte zurück zu einem anderen Boot. Besser gesagt blickte er zurück zu vielen anderen Booten. Die Boote fuhren hinter ihm her. Sie schienen ihn zu verfolgen.
Auf dem Deck der Boote konnte er die Klingen von Schwertern und Hellebarden in der Sonne glänzen sehen. Ein kleines Meer aus schimmernden Stahl wogte auf jedem der Boote. Gelegenlich trieb der Wind Wortfetzen zu ihm herüber. Geschriene Befehle drangen, durch den starken Wind getragen an sein Ohr. Hasserfüllte Befehle.
In ihm Wuchs das Gefühl einer dunklen Vorahnung. Sorgenvoll drehte er sich um. Die Matrosen des Bootes wuselten, an ein Volk Ameisen errinnernd auf dem Deck herum. Sie setzten de Segel um; versuchten so viel Geschwindigkeit wie irgend möglich heraus zu holen. Bei den meisten sah man die Todesangst in den Augen. Andere schienen bereits mit dem Leben abgeschlossen zu haben und saßen weinend in einer Ecke oder führten mit bleichen, ausdruckslosen Gesichtern Befehle aus.
Der alte Kapitän des Bootes stand mit sorgenvollem Gesicht um Bug und rief hin und wieder mit zitternder Stimme einen kurzen Befehl.
Beorn wendete sich ab. Er blickte wieder zurück zu ihren Verfolgern. Sie waren wieder ein deutliches Stück näher gekommen. Er konnte bereits einige der hassverzehrten Gesichter erkennen. Auf einigen lag ein mordlustiges Grinsen.
Wenn nicht bald etwas passieren würde, würde die Flotte das kleine Boot eingeholt haben. Beorn sah bereits wie die Enterhaken bereit gemacht wurden.
In Gedanken sah er schon die ersten Haken auf das Deck aufschlagen. Er sah bereits wie die weit grösseren Schiffe das kleine Boot an sich zogen und die ersten der Krieger zu entern begannen. Er wusste das die Chancen auf ein überleben dann gleich null waren.
Näher und näher kamen Schiffe. Hinter sich wurde ein leiser Gesang wahrnehmbar. Die letzten der Matrosen versuchten sich ein wenig Mut zu schaffen um die winzige Chance am Leben zu halten. Es waren gute Männer. Sie hatten nicht verdient so zu sterben. Sie hatten es verdient das sie dieses Rennen um Leben und Tod gewannen.
"Hilf mir, Vater!" murmelte Beorn. Sein Blick fiel auf die Blumen aus Schaum die sich auf der rauhen See bildeten. "Bitte, Vater! Hilf mir!"
Die ersten Pfeile schlugen im Wasser neben dem Boot ein. Am Bug eines jeden Schiffes postierten sich Männer mit Enterhaken in den Händen. Es war fast so weit. Eine Träne ran über Beorns Wange. "Vater ..." Näher und näher ... Wellenkamm für Wellenkamm rückte der Tod in Form der Flotte näher.
"Vater!" diesmal sprach er lauter. Immer näher kamen die Schiffe. Die Männer am Bug wirbelten inzwischen mit den Enterhaken. Gleich würden sie werfen. Beorn hatte inzwischen die Augen geschlossen. Er weinte. "Vater!!!" diesmal schrie er. Er schrie mit all seiner Kraft hinaus in den Wind. Mit seinem letzten Funken Hoffnung schrie er so laut er konnte. "Hilf mir!!!"
ein lautes Platschen direkt vor ihm. Wahrscheinlich ein Enterhaken. Gleich würde es soweit sein. Gleich würde der erste der Haken auf dem Deck aufschlugen, sich in der Reling verfangen und das Boot wäre mit all seiner Besatzung verloren. Beorn hatte inzwischen das Schreien aufgegeben. Genau wie dei Matrosen hinter ihm. Nur noch wenige schienen an den Segeln zu reissen. Niemand sang mehr. Sie wusste alle das es vorbei war.
Dann hörte er ein leises, doch durchdringendes Lachen. "Nebel!" Das ist die Rettung!" Zuerst schien der Ruf des Matrosen frei in der Luft zu hängen, unbeachtet davon geweht vom stärker werdenden Wind. Doch dann wurde das Gemurmel lauter. Laute halten Stimmen die Befehle schrien durch die inzwischen feuchte Luft. Beorn hörte wie die Matrosen wieder an die Arbeit gingen.
Ein merkwürdiges Gefühl von Dankbarkeit kam in ihm hoch. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er öffnete seine Augen. Er sah nur schemenhaft die Schiffe. Einige waren bereits gar nicht mehr zu sehen.
Das Lächeln auf seinen Lippen wurde zu einem Grinsen, als er die ersten Felsen im Wasser rechts des Bootes erblickte. Die ersten Untiefen und Riffe. Ein grausamer Wunsch nach Rache wuchs in ihm. Er wies den Kapitän an, nach Steuerbord abzudrehen, direkt in das gefährliche Wasser zu fahren. Er hörte ein tiefes, böses Lachen aus dem Nebel. Nachdem er das erste Krachen hinter sich hörte; die ersten Flüche und Verwünschungen fiel er mit ein. Er lachte so laut er konnte.
Dann änderte sich das Bild.
Beorn saß auf dem Rücken eines Pferdes. Das Pferd schien durchsichtig zu sein. Seine Farbe undefinierbar. Er war in eine Rüstung aus einem merkwürdigen Material gehüllt. Sein Alter mochte um die dreissig Sommer zählen ... vielleicht sogar mehr. Er war von Nebelschwaden umgeben. Ein dichter, undurchdringlicher Nebel hüllte die gesamte Ebene ein auf der er stand. Neben und hinter ihm standen Menschen dessen Gesichter er kannte.
Jenseits der Ebene und des Nebels standen hell leuchtende Gestalten. Sie trugen Waffen und hatten ihre Körper durch Rüstungen aus Licht gepanzert. Sie standen einfach nur da und starrten in den Nebel. Es schien als warteten sie auf etwas.
An der gegenüberliegenden Seite des Nebelmeeres standen Gestalten die scheinbar jedes Licht verschluckten. Auch sie trugen Waffen und Rüstungen aus Dunkelheit. Sie standen da und schienen unruhig zu sein, kampflustig. Bereit loszuschlagen und irgendeinen Feind auszumerzen.
Der Mann neben Beorn sah ihn an. Beorn kannte sein Gesicht sehr gut. Der Mann musste ihm sehr eng vertraut sein. Nur errinnerte sich Beorn nicht mehr an seinen Namen. Genau wie er sich an keinen der Namen seiner Gefährten errinnern konnte. In seinem Geist sah er nur noch den Nebel. Einen blutigen Nebel, einen Nebel zwischen Licht und Schatten. Ein Nebel der nie handelte, der nur wartete jemanden zu verschlucken.
Im Gesicht des Mannes neben Beorn war Unsicherheit zu erkennen. Vielleicht war es gar Angst. Beorn spendete ihm ein kurzes, ermutigendes Lächeln. Dann lauschte er in den Nebel. Ein leises Seufzen war zu hören. Dann ein paar ungeduldige Worte.
Stille. Nichts geschah. Alle standen einfach nur da. Bis auf einmal eine Taube aus den Reihen des Lichtes gen Himmel flatterte. Gleichzeitig stieg ein Rabe aus den Reihen der Dunkelheit auf. Beide Armeen setzten sich zeitgleich in Bewegung. Sie ritten in den Nebel auf einander zu.
Beorn vernahm ein leises Knurren, das lauter und immer lauter wurde und schliesslich in einem Brüllen ausebte. Die Armeen stockten. Einen kurzen Augenblick durchzuckte Angst ihre Gesichtszüge. Dann ritt Beorn los. direkt in die Mitte der Ebene wo sich die Armeen nun direkt gegenüber standen. Er zog sein Schwert, welches aus purem Nebel zu bestehen schien. Die Gesichter der Soldaten drehten sich zu ihm. Nun war die Angst in ihren Augen nur zu gut zu erkennen. Dann wurde der Nebel schlagartig dichter. Er wurde so dicht, dass man nichts mehr sah. Nicht einmal die eigene Nasenspitze.
Beorn schlug zu. Er schlug blind in den Nebel. Er spürte wie sein Schwert sich in etwas bohrte. Wie es etwas durchtrennte. Ein Schrei im Nebel ... Dann schlug er erneut. Wieder traf er etwas. Und er schlug und schlug. Und jeder Schlag traf sein Ziel. Er hörte das Sirren von Klingen, die an ihm vorbei sausten. Er hörte von Metall ummantelte Körper auf den Boden aufschlagen. Er hatte seine Augen geschlossen.
So kämpften Vater und Sohn Seite an Seite, bis Beorn aufhörte zu schlagen. Der Nebel wurde durchsichtiger. Nun konnte Beorn die Ebene betrachten. Sie war überseht von Körpern die leblos darlagen oder noch im Todeskampf zuckten. Der Boden war getränkt mit dunklem Blut. Auf einigen noch freien Stellen auf dem Boden waren Blumen zu sehen ... sie waren zertrampelt von den Kriegern, zerdrückt von den Eisenbeschlagenen Stiefeln und den Hufen der Pferde. Doch sie würden schnell wieder wachsen. Durch das Blut der Armeen begossen würde bald eine neue Wiese entstehen. Eine neue Wiese die mit weissen Blumen überseht ist. Eine neue Wiese auf der ein zehn Sommer zählender Junge einen Strauss Blumen pflücken konnte.
In Mitten dieses Blutbades saß Beorn auf seinem Pferd. Das Schwert aus Nebel gesenkt. Der Blick ausdruckslos ...
Beorn erwachte. Es war noch immer dunkel ... und es war Nebel draussen. Er schüttlete den Kopf um seine Träume zu verscheuchen. Träume, die immer wiederkehrten.
Dann stand er auf, zog seine Stiefel über, legte seinen Plattenpanzer an und gürtete sein Schwert. Er würde etwas reiten um den Kopf frei zu bekommen. Er könnte sowieso nicht wieder einschlafen. Er würde einfach durch die Nacht reiten, durch den Nebel.
Er verliess den Raum und suchte ein paar Sachen zusammen die er mitnehmen würde. Ein paar magische Tränke und Stofffetzen, um mögliche Wunden zu verbinden. Draussen würde es kühl sein. Mit einem abwesenden lächeln nahm er seine Robe und zog sie über.
Langsam schlich er sich aus dem Haus. Er ging über die enge Küstenstrasse, bis zum Übungsplatz. er überquerte ihn und klopfte leise an die Tür der Kaserne. Es dauerte eine Weile bis Galvin die Tür öffnete. Schlaftrunken starte er Beorn an.
"Was wollt ihr denn so spät in der Nacht???"
Beorn lächelte ihn an. Galvin nickte und verschwand wieder im Raum. Kurze Zeit darauf kam er aus der Kaserne. Wortlos gingen sie zusammen zum Stall um die Ecke. Mit dem grossen eisernen Schlüssel schloss Galvin das Tor auf. Ein leiser Pfiff Beorns und ein Pferd kam heraus getrabt. Vor Beorn angekommen blieb es stehen und schnaubte etwas unwillig.
"Ruhig, Nebelfalke. Wir machen noch einen kurzen Ausflug."
Mit diesen Worten schwang Beorn sich auf den Rücken des hellgrauen Pferdes. Er nickte Galvin noch einmal dankend zu und gab Nebelfalke die Sporen. Lautlos ritten sie aus dem schlafenden Dorf und hinein in den lichten Wald. Beorn achtete nicht auf den Weg. Nebelfalke würde auch so aufpassen und sich einen möglichst sicheren Weg suchen. Die Gedanken wanderten einige Jahre zurück in die Vergangenheit.
Beorn wusste nicht wirklich wer sein Vater war. Er errinnerte sich nur noch an den Tag an dem er starb.

[Fortsetzung folgt]

Beorn Tel'Azur, Krieger des Nebels